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Sport: Tour de France: Zwei von 43 Doping-Fällen noch ungeklärt

Zwei Wochen nach der Tour de France und eine Woche nach der verbreiteten Meldung von der "sauberen Rundfahrt" durch Frankreich hat der Radsport-Weltverband (UCI) eingestanden, dass derzeit noch zwei mögliche Dopingfälle geprüft werden. "In beiden Fällen muss geklärt werden, ob die Fahrer für die Einnahme der im Urin nachgewiesenen Corticosteroide eine Genehmigung hatten", sagte UCI-Sprecher Enrico Cartani.

Zwei Wochen nach der Tour de France und eine Woche nach der verbreiteten Meldung von der "sauberen Rundfahrt" durch Frankreich hat der Radsport-Weltverband (UCI) eingestanden, dass derzeit noch zwei mögliche Dopingfälle geprüft werden. "In beiden Fällen muss geklärt werden, ob die Fahrer für die Einnahme der im Urin nachgewiesenen Corticosteroide eine Genehmigung hatten", sagte UCI-Sprecher Enrico Cartani. Mit einem Ergebnis sei frühestens nächste Woche zu rechnen.

Verärgert reagierte Enrico Cartani auf die am Vortag in Paris vom "Rat für Prävention und Kampf gegen Doping" (GPLD) veröffentlichte Doping-Bilanz, wonach bei 45 Prozent der während der Tour vorgenommenen 96 Urinproben Spuren von Dopingmitteln gefunden wurden. Danach waren in 28 Fällen Corticosteroide (Cortison-Präparate), in zehn Fällen die Asthmamittel Salbutamol und Terbatulin sowie in fünf weiteren Fällen Corticosteroide und Salbutamol entdeckt worden. Dies wurde von der UCI grundsätzlich nicht abgestritten. Allerdings verwies der Verband darauf, dass in 41 der insgesamt 43 Fällen die verabreichten Medikamente in den Gesundheitspässen der betreffenden Fahrer eingetragen und damit erlaubterweise eingenommen wurden. Enrico Cartani: "Die UCI bedauert den Mangel an Genauigkeit in der Presse-Mitteilung des CPLD. Man muss vorsichtig sein, um nicht mit der simplen Meldung vom Fund von Dopingsubstanzen den Eindruck eines Dopingfalles zu erwecken."

Ärgerlich reagierte auch die Societe du Tour als Veranstalter der bedeutendsten Radrundfahrt der Welt auf die CPLD-Mitteilung. Tour-Director Jean-Marie Leblanc: "Ich werde keine voreiligen Interpretationen abgeben. Man muss nach den Gründen fragen, warum der CPLD diese Informationen an die Öffentlichkeit gibt, ohne auf das Ende der UCI-Untersuchungen zu warten."

"Ich bin höchst beunruhigt angesichts der hohen Anzahl der Sportler, die diese Medikamente brauchen, um ihren Sport auszuüben", kommentierte dagegen die umtriebige französische Sportministerin Marie-George Buffet den CPLD-Bericht. Dies bestätige ihr die Notwendigkeit, den Kampf gegen Doping fortzusetzen.

Von diesen "populistischen Äußerungen" distanzierte sich Telekom-Mannschaftsarzt Lothar Heinrich: "Davon halte ich nichts. Man kann doch nicht so tun, als könnten die Radprofis ohne Medikamente nicht fahren. Das ist Quatsch." Die bei der Tour nachgewiesenen Substanzen seien bei medizinischer Notwendigkeit gebräuchlich.

"Alle drei Medikamente werden bei Erkrankungen auch im Team Telekom benutzt", sagt Heinrich, der darauf verweist: "Radfahrer sind Ausdauersportler, die bei verschiedenen Witterungen unterwegs sind. Da ist das Bronchialsystem anfälliger."

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