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Tour de Ski: Berglauf bringt Entscheidung

Tobias Angerer und die Finnin Virpi Kuitunen gehen als Spitzenreiter in die entscheidenden Rennen der Tour de Ski. Vor dem Berglauf am Sonntag hat Angerer 15,2 Sekunden Vorsprung vor dem Norweger Simen Östensen.

Val di Fiemme - Östensen gelang es am Samstag nicht, im 30 km-Massenstart-Wettbewerb wichtige Sekunden gut zu machen. Sein Landsmann Eldar Rönning sicherte sich den Erfolg vor dem Russen Iwan Alipow und Sami Jauhojarvi aus Finnland, während Angerer Platz fünf erreichte.

Bei den Frauen hat Kuitunen beste Aussichten auf den Sieg und 70.640 Euro Preisgeld. Sie verschaffte sich am Samstag über 15 km mit einem deutlichen Sieg 1:39 Minuten Vorsprung vor ihrer Landsfrau Aino Kaisa Saarinen und 2:09,8 Minuten Differenz zu Marit Björgen (Norwegen), die die Plätze zwei und drei belegten. Aussichtsreich im Wettbewerb liegt weiterhin Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl). Sie wurde am Samstag Achte und schob sich in der Gesamtwertung auf Platz sechs mit einem Rückstand von 3:09,5 Minuten vor.

Schrecksekunde für Angerer

Eine Schrecksekunde musste Tobias Angerer überstehen. Nach 22,5 km fuhr er mit Jauhojarvi zusammen, stürzte und hatte schnell 4,5 Sekunden Rückstand. Das wollte Östensen mit einer Attacke nutzen, doch der Bayer war sehr schnell wieder an den Fersen der gut harmonierenden Nordländer und ließ am Ende nichts anbrennen. "Ich bin froh, auch heute gut durchgekommen zu sein. Meine Form stimmt, und ich kann dem Finale zuversichtlich entgegen sehen. Wenn es klappt, werde ich mich freuen. Wenn nicht, waren andere besser, und auch das muss man akzeptieren", meinte Angerer.

Bundestrainer Jochen Behle gibt für den Schlussanstieg mit 12 bis 14 Prozent durchschnittliche Steigung eine einfache Taktik aus. "Kontrolliert bis in den Berg hineinlaufen und dann mit ständigen Technik- und Rhythmuswechseln auf die unterschiedlichen Anforderungen reagieren", sagte der Coach.

"Ich freue mich drauf"

"Meine Taktik war, dass ich so wenig wie möglich Sekunden verliere und mit den Spitzenleuten mitgehe", erzählte Sachenbacher-Stehle nach Platz acht. Das gelang nur bedingt, denn Kuitunen und Saarinen schlugen vom Start weg ein unglaubliches Tempo an, sprengten das Feld und liefen ungefährdet einem finnischen Doppelerfolg entgegen. "Jetzt heißt es, schnell zu regenerieren, denn der Berg bringt die Entscheidung. Ich freue mich drauf und hoffe, dass ich nicht einbreche", meinte die Bayerin. Behle traut ihr einiges zu: "Platz zwei in der Gesamtwertung ist noch drin", betonte der Trainer. Beste Deutsche war über 15 km Viola Bauer (Oberwiesenthal) als Sechste: "Ab Runde zwei wusste ich, dass meine Ski gut laufen, und so habe ich das Feld von hinten aufgerollt", sagte die Sächsin, die Platz zehn in der Gesamtwertung belegt. (Von Gerald Fritsche, dpa)

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