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Tour de Ski: Triumph für DSV-Skilangläufer

Mit einem Dreifach-Sieg über 15 km klassisch haben die deutschen Skilangläufer die Konkurrenz bei der Tour de Ski geschockt und durch Angerer auch die Führung im Gesamtklassement nach drei Etappen übernommen.

Oberstdorf - Franz Göring, René Sommerfeldt und Tobias Angerer lagen sich im Ziel in den Armen, DSV-Präsident Alfons Hörmann zog vor Bundestrainer Jochen Behle den Hut. Bei den Frauen verteidigte die Norwegerin Kristin Steira durch Platz zwei über 10 km klassisch das Gold-Trikot der Tour-Führenden. Der Sieg ging an die Slowenin Petra Majdic, Dritte wurde Virpi Kuitunen (Finnland). Viola Bauer (Oberwiesenthal) und Evi Sachenbacher-Stehle (Reit im Winkl) kamen auf die Plätze acht und neun.

Der Tag begann mit einer Hiobsbotschaft. Wieder einmal musste der Bad Lobensteiner Axel Teichmann bei einem Großereignis passen. Er hatte sich einen grippalen Infekt zugezogen, der eine weitere Teilnahme an der Tour nach Aussage von Team-Arzt Ulli Schneider nicht zulässt. "Es tut mir so leid für ihn. Er hat gesagt: Tobi, jetzt bring's zu Ende. Ich werde auch für ihn laufen", sagte Angerer, der mit seinem dritten Platz für ihn völlig überraschend bereits auf der dritten Etappe in das Gold-Trikot lief. "Heute waren besonders die Techniker gefordert und sie haben es überragend gelöst", betonte der Vachendorfer angesichts teilweise heftigen Schneefalls.

Göring feiert ersten Sieg

Auf den Gesamtsieg will er dennoch nicht schauen. "Es ist Halbzeit und es kommen noch drei Rennen. Es können noch so viele gewinnen. Da muss man allen Respekt zollen und nur so hält man auch die Konzentration von Rennen zu Rennen hoch", meinte der Gesamtweltcupgewinner des vergangenen Jahres. Dennoch: Drei Deutsche bei einem Klassikrennen auf dem Podium gab es noch nie und sollte zusätzliche Kräfte freilegen.

Für Franz Göring ging mit seinem ersten Sieg bei den Männern ein Traum in Erfüllung. "Ich hatte im Vorfeld mir für Oberstdorf einiges ausgerechnet. Aber dass es so läuft, hätte ich nicht gedacht", sagte der Thüringer, der in der Gesamtwertung auf Platz drei nach vorn schoss. "Aber dort werde ich wohl nicht bleiben", deutete er an, dass die folgenden zwei Wettbewerbe am Freitag und Samstag in Italien nicht unbedingt seine Lieblingsdisziplinen sind. Den Schlussanstieg am Sonntag aber könnte der durch seine Ausdauer bekannte Athlet nutzen, um die Tour-Premiere doch ganz weit vorn zu beenden.

Sachenbacher-Stehle mit Chancen nach vorne

Evi Sachenbacher-Stehle strahlte nach ihrem neunten Rang. "Vor dem Rennen hatte ich den größten Respekt, weil mir 10 km klassisch überhaupt nicht liegen. Aber es lief dann richtig gut. Vielleicht sollte ich mich künftig nicht mehr so unter Druck setzen und auch mal den Kopf ausschalten", sagte die nun auf Platz acht mit 52,3 Sekunden Rückstand auf Steira liegende Bayerin. Sie glaubt, dass es noch weiter vor gehen kann. "Mein Rennen kommt zum Schluss. Der steile Anstieg und dann noch Skating ist eigentlich mein Ding. Da wird es einige zerbröseln, ich hoffe nicht, dass ich dazu gehöre", bemerkte die Staffel-Olympiasiegerin von 2002.

Ihre Teamkollegin Claudia Künzel dagegen vergab nahezu alle Chancen. "Ich habe mich nicht wohl gefühlt und hatte auch einen falschen Ski", sagte die Oberwiesenthalerin nach Platz 29. Dadurch rutschte sie in der Gesamtwertung von Rang fünf auf Platz 20 ab und hat knapp zwei Minuten Rückstand. Viola Bauer aber liegt voll im Soll. Die Oberwiesenthalerin geht davon aus, dass sie am Samstag in Val di Fiemme noch Plätze gut machen kann. "Die Klassikstrecken sind nun mal mein Ding", sagte sie. (tso/dpa)

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