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Und nun? Stefan Effenberg geht erst mal.

© dpa/Gentsch

Trainer-Entlassung: Paderborn - ein voller Erfolg für Stefan Effenberg

Immerhin fast fünf Monate hat sich Stefan Effenberg als Trainer im deutschen Profifußball gehalten. Das hat er seinen Brüdern im Geiste, Lothar Matthäus und Mario Basler, nun voraus. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claus Vetter

Das konnte ja nichts werden. Stefan Effenberg und Paderborn. Das war ja schon vorher klar, der Fußballtrotzkopf, der große Junge, auch mit 47 Jahren immer noch auf der Suche nach – ja was eigentlich? Und dann der biedere Provinzverein Paderborn, geführt von einem Provinzfürsten. Ostwestfalen! Das hätte Effenberg wissen müssen, dass das nichts wird – als Spieler hat er sein Ostwestfalen in der Provinz von Ostniedersachsen erlebt. Seine Bundesligakarriere endete auch einst glücklos vorzeitig beim VfL Wolfsburg.  

Bundesliga? Effenberg? Als Trainer? Niemals, nach Paderborn erst recht nicht. Schade eigentlich. Denn viel spannender als die vielen Das-konnte-ja-nichts-werden-Analysen ist doch die Frage: Was wäre gewesen, wenn Effenberg in Paderborn Erfolg gehabt hätte? Hätte dann, etwa nach dem Aufstieg in der kommenden Saison oder spätestens nach dem Erreichen der Champions League nicht irgendwann der FC Bayern anklopfen müssen in Paderborn? Oder Dortmund? Allein, um die Bayern zu ärgern. Seht her, wir haben ihn. Den Trainer mit zuverlässigem Hang zu dümmlichen Skandälchen für den Boulevard und rhetorischen Glanzleistungen – aber auch den Trainer, der aus nichts ganz viel macht. Das größte Trainertalent Deutschlands!

Aber das wird nun wohl nichts. Woche für Woche hat der nach Unterhaltsamkeit gierende Fußballverstand mit Effenberg gezittert. Doch nun ist das vorbei. Effenberg ist eben Effenberg. Und war auch in Paderborn Effenberg. Und wird es immer sein, demnächst wieder in Florida oder wo auch sonst. Dass er noch mal auftaucht im deutschen Profifußball ist unwahrscheinlich. Aber immerhin hat er es für fast fünf Monate geschafft als Trainer. Das hat er seinen Brüdern im Geiste, Lothar Matthäus und Mario Basler, voraus. So gesehen war Paderborn ein voller Erfolg für Stefan Effenberg.     

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