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Sport: Trainer weg, Spieler weg

Einige Oberliga-Klubs versinken im Chaos

Berlin - In der Fußball-Oberliga kommt keine Langeweile auf. Der nächste Spieltag ist zwar erst am 23. Februar, doch hinter den Kulissen gibt es mächtig Wirbel. Und Spitzenreiter Babelsberg 03 wundert sich. Die Verfolger scheinen vorzeitig zu resignieren. Eine Übersicht:

Tennis Borussia: Die Mannschaft liegt als Drittplatzierter punktgleich mit dem Zweiten Hansa Rostock II zwölf Zähler hinter Tabellenführer Babelsberg 03. Derzeit ist jedoch unklar, mit welcher sportlichen Führung der Klub eine Aufholjagd angehen will. Kotrainer Marko Maschke wurde am 3. Januar schriftlich freigestellt. Sein Bruder, der Sportliche Leiter Ronald Maschke, befindet sich in einer Art Streik. „Ich bin noch im Amt. Ich habe meine Arbeit aber erst mal niedergelegt. Fünf Monatsgehälter sind noch offen“, sagt Ronald Maschke. „Am Montag treffe ich mich mit der Vereinsführung.“ Vorsitzender Peter Antony war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. „Offiziell sagen wir dazu noch nichts. Das ist ein arbeitsrechtlicher Vorgang. Am Mittwoch wird auf einer Vorstandssitzung darüber beraten“, sagt Vereinssprecher Hagen Liebing. Die Zeichen stehen eher auf Trennung. Auch Cheftrainer Dejan Raickovic kann sich seines Postens nicht sehr sicher sein.

Berlin Ankaraspor Kulübü: Der Klub wollte der Konkurrenz beweisen, dass man durchaus in der Lage ist, eine gesamte Saison lang seriös zu arbeiten. Der vierte Platz zur Saison-Halbzeit entspricht in etwa den Erwartungen. Da verwundert es, dass Stammspieler wie der österreichische Torhüter Heinz Lienhart sowie Dennis Kutrieb und Sascha Köttig im Dezember aufgefordert wurden, den Verein zu verlassen. „Um die Meisterschaft spielen wir nicht mehr mit. Da sind Akteure wie Lienhart oder Kutrieb einfach zu teuer“, räumt Trainer Thomas Herbst ein. Das Geld reicht immerhin, um gemeinsam mit dem türkischen Kooperationspartner und Süperligisten Ankaraspor vom 7. bis 19. Januar in Belek ein Trainingslager abzuhalten. Beim Berliner Oberliga-Hallenturnier (13. Januar) tritt der Titelverteidiger deshalb nur mit einer besseren A-Jugend-Mannschaft an.

SV Babelsberg 03: Der Tabellenführer empfindet keine Schadenfreude über die Selbstzerfleischung der Verfolger. „Wenn sich keiner mehr wehrt, werden wir nicht mehr gefordert“, sagt Manager Ralf Hechel. „Ich hoffe, dass Hansa Rostock noch ein bisschen damit wartet, den erneuten Aufstiegsverzicht zu verkünden.“ Den Sprung in die Regionalliga könnten aber auch die eigenen Stadtväter verhindern. Die Genehmigung für den Betrieb der Flutlichtanlage läuft am 11. April ab. Ohne diese dürfte es keine Lizenz vom DFB geben. Hechel: „Vor sieben Monaten haben wir die Bauaufsicht deshalb angeschrieben. Bis heute gab es nicht mal ein Bestätigungsschreiben.“

BFC Dynamo: „Ich hoffe, dass wir nicht absteigen“, sagt Präsident Mario Weinkauf. Mit Davor Krznaric, Sofiane Benbrahim, Robert Kovacic und Christian Ritter hat der DDR-Rekordmeister deshalb vier Neue geholt. Für die Verpflichtung des Ex-Dynamos Dennis Kutrieb sammeln derzeit die Fans Geld. Vergeblich? Ankaraspor wollte Kutrieb zwar loswerden, „doch durch die Freigabeverweigerung auf dem Pass geht das nicht“, sagt Spielleiter Bernd Wusterhausen. „In der zweiten Transferperiode ist eine nachträgliche Freigabe nicht mehr möglich.“

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