zum Hauptinhalt

Sport: Trainerstreit: Köln glaubt nicht an Strafe

Köln/Berlin - Die Lage in Köln ist, kurz gesagt, so: problematisch. Vor allem die Kommunikation bereitet Schwierigkeiten.

Köln/Berlin - Die Lage in Köln ist, kurz gesagt, so: problematisch. Vor allem die Kommunikation bereitet Schwierigkeiten. Zuerst war da Roland Koch. Der Assistenztrainer von Christoph Daum saß am Freitag beim 1:1 bei 1860 München auf der Bank, weil Chefcoach Daum auf der Tribüne seine Strafe absitzen musste. Er war für zwei Spiele gesperrt worden, weil er sich nach der 0:1-Niederlage gegen Alemannia Aachen über die angeblich permanente Benachteiligung der Kölner durch die Schiedsrichter beschwerte. Jeglicher Kontakt mit der Mannschaft oder seinem Assistenztrainer vor, während und direkt nach dem Spiel verboten worden. Doch dann gab Koch in einem Fernsehinterview zu, dass es in München eine „kurze Verbindung“ mit Daum in der Halbzeitpause gegeben habe – ein Verstoß gegen die Statuten.

Deshalb ist der Deutsche Fußball-Bund (DFB) nun auf dem Plan. Zumindest erklärte der Verband, dass der Vorsitzende des DFB-Kontrollausschusses Horst Hilpert Michael Meier, den Manager des Zweitligisten, telefonisch aufgefordert habe, eine Stellungnahme abzugeben. Doch der sieht – und nun sind die Kommunikationsprobleme perfekt – auf Nachfrage die ganze Sache anders. „Wir sind gar nicht aufgefordert worden“, sagte Meier am Sonntag dem Tagesspiegel. „Ich habe mit Horst Hilpert am Samstag telefoniert und von mir aus angeboten, am Montag eine Stellungnahme abzugeben.“ Demnach hat sich also der FC an den DFB gewandt, nicht umgekehrt. „Wir haben uns selber in Schwierigkeiten gebracht“, gibt Meier zu. „Das ist eine hausgemachte Geschichte, die müssen wir selber ausbaden.“ Natürlich findet auch Meier die ganze Angelegenheit erklärungsbedürftig. „Aber noch einmal, ich denke nicht, dass wir etwas zu befürchten haben.“ Schließlich habe es bei dem Spiel keinen Kontakt mit Daum gegeben. Das behauptet jetzt wiederum auch der Assistenztrainer Koch: „Ich habe mich missverständlich ausgedrückt.“ Er habe Daum definitiv nicht in der Sperrfrist kontaktiert. Sollte sich doch das Gegenteil herausstellen, drohen den Kölnern weitere Strafen. „Wir warten erst einmal die Stellungnahme ab“, sagte Rainer Koch, Vorsitzender des DFB-Sportgerichts. Vor allem muss aber geprüft werden, wer im Kölner Trainerstreit nun überhaupt was gesagt hat. Und zu wem. Jörg Strohschein/Christian Tretbar

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false