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Die Hertha-Mannschaft läuft sich warm.

© dpa

Trainingsauftakt bei Hertha BSC: Alles auf Anfang

Hertha-Trainer Jos Luhukay startet mit seiner Mannschaft die Vorbereitung auf die kommende Bundesligasaison. Mit dabei sind drei der vier Neuzugänge - der japanische Nationalspieler Hajime Hosogai weilt noch beim Confed-Cup.

Als Jos Luhukay die kleine Kurve hin zum perfekt getrimmten Trainingsgeläuf nimmt, schlägt ihm ein sommerlich warmer Applaus entgegen. 700 Hertha-Fans, vielleicht auch 800, sind an diesem Sonntag zum Olympiapark gepilgert, um Berlins Bundesligaaufsteiger in den Trainingsstart zu begleiten. „Lasst uns gemeinsam die 1. Liga rocken“, steht auf einem Banner, dass sich ein Dutzend Fans ausgerollt vor den Bäuchen hält. Luhukay läuft mit kleinen, schnellen Schritten vorneweg. Er genießt die hoffnungsfrohe Erregung der Gäste, schaut nach links, schaut nach rechts und lächelt.

Die Fans haben ein Spalier gebildet, durch das die Spieler nun spazieren. Hintendran auch Werner Gegenbauer, der als Vereinspräsident gerne die Nähe zur Mannschaft sucht. Gemeinsam will man die Herausforderung Bundesliga wuppen, auf dass sie kein Abenteuer, sondern Hertha wieder zu einem festen Bestandteil wird, wie es Luhukay hinterher sagen wird. An ihn, den 50 Jahre alten Niederländer, knüpft ein Großteil des Anhangs die Hoffnung, dass die kommende Spielzeit mal wieder ein gutes Ende nehmen wird. Luhukay gilt ihnen als vielleicht größte Rückversicherung darauf, den blau-weißen Laden zusammenzuhalten und der Mannschaft Inhalt, Verfassung und Charakter zu verleihen. Das wird nötig sein. Denn Hertha und Bundesliga, das ist seit der Chaossaison 2011/12 eine traumatische Beziehung. Luhukay aber hat in der vor 35 Tagen beendete Zweitligaspielzeit den Umkehrschwung geschafft, hat durch seine Verbindlichkeit, seine Kompetenz und Konsequenz einen neuen, frischen Zug in den Verein gebracht. „Wir wissen, dass es in der nächsten Saison schwieriger wird, dass die Erste Liga einen höheren Anspruch hat in allen Bereichen“, sagt Luhukay, aber man gehe das mit großer Bereitschaft und Leidenschaft an. „Ich habe absolutes Vertrauen in die Mannschaft. Das werden wir vom ersten Spieltag an ausstrahlen.“

Die Grundlagen dazu sollen in der Saisonvorbereitung gelegt werden. Hertha ist da ein Frühstarter der Liga. Sonst nahmen nur Braunschweig, Augsburg und Nürnberg bereits an diesem Sonntag das Training auf. „Ich hoffe auf eine gute Vorbereitung und darauf, dass alle gesund und verletzungsfrei durchkommen“, sagt Peer Kluge. Bereits in der Trainingskabine richtet Luhukay ein paar Worte an seine Mannschaft. „Ich habe ihnen gesagt, dass wir hart und intensiv an uns arbeiten müssen und dass es schwierig wird. Wir werden aber keine Angst und keine Zweifel aufkommen lassen wollen.“

Hertha BSC: Zum Saisonauftakt sind drei der vier Neuzugänge mit dabei

Die Auftakteinheit selbst wird ein gutes Stündchen dauern. 25 Spieler sind auf dem Platz, darunter auch drei der vier Neuzugänge. Sebastian Langkamp, Johannes van den Bergh und Alexander Baumjohann sind engagiert dabei. „Alle drei Spieler haben auf ihren Positionen Stärken, die uns weiterhelfen können“, sagt Luhukay. Der vierte Neuzugang, Hajime Hosogai, spielte bis eben noch mit der japanischen Nationalmannschaft beim Confederations Cup in Brasilien. Er wird daher erst am 15. Juli zur Mannschaft stoßen. Stürmer Pierre-Michel Lasogga, der bei der verkorksten U-21-EM zugange war, wird am 4. Juli im Mannschaftstraining erwartet. Am zweiten Augustwochenende wird dann Hertha mit einem Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt in die neue Spielzeit starten.
„Seit der Spielplan raus ist, ist die Vorfreude noch einmal gestiegen“, sagt Peter Niemeyer. „Das sind 34 Highlights, die wir uns erarbeitet haben.“ Der Kapitän gibt sich guter Dinge. Wie übrigens auch Michael Preetz, der derweil noch eine frohe Kunde in die Öffentlichkeit streut. Herthas Manager bestätigt die vorzeitige Vertragsverlängerung mit John Anthony Brooks. Der 20 Jahre Innenverteidiger, der eine wirklich überzeugende Spielzeit hinter sich hat, habe seinen eigentlich noch laufenden Vertrag um zwei Jahre bis 2017 verlängert. „Er ist ein wichtiger Eckpfeiler in unseren künftigen Planungen“, heißt das aus dem Mund von Preetz.

Peter Niemeyer dreht sich nach der Auftakteinheit noch einmal um. Er sagt, dass er positiv überrascht sei, wie viele Menschen gekommen sind. Für ihn zeige das, „dass Hertha wieder angesagt ist“. Zumindest ist es ein Anfang.

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