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Hauptsache, die "Eisernen" haben nach dieser Dusche nicht schon Rost angesetzt.

© dpa

Trainingsauftakt bei Union: Gaudi für die Fußballgötter

Union lädt zum Trainingsauftakt in die Alte Försterei und 2500 Fans kommen, um ihre Mannschaft zu feiern. Nur ein nur Spieler scheint einen schweren Stand bei den Anhängern zu haben.

Wer beim 1. FC Union einen Vertrag unterschreibt, wird automatisch zum Fußballgott. Jedes Mal, wenn der Stadionsprecher den Namen eines Spielers aufruft, antworten die Fans mit einem kräftigen „Fußballgott“ am Ende. Das gehört sich so beim Berliner Zweitligisten.

Am Sonnabend aber war das anders. Die etwas mehr als 2500 Zuschauer blieben stumm, als Torhüter Daniel Haas beim offiziellen Trainingsbeginn aufgerufen wurde. Kein Fußballgott, der Neue aus Hoffenheim. Unions Fans hatten sich festgelegt. Stattdessen wurde Jan Glinker später lautstark gefeiert. Glinker ist seit vielen Jahren beim 1. FC Union, er hat alle Höhen und Tiefen der jüngsten Vergangenheit miterlebt. Fast immer war er die Nummer eins im Tor, bis der Verein während der Sommerpause Haas verpflichtete und Trainer Uwe Neuhaus den Neuzugang zum Stammtorhüter erklärte, ohne sportlichen Wettstreit. Beim ersten Ligaspiel in Kaiserslautern Anfang August soll Daniel Haas bei Union das Tor hüten. Neuhaus jedenfalls wollte die ablehnenden Reaktionen der Fans nicht überbewerten. Oder besser gesagt: Er wollte sie nicht vernommen haben. „Ich denke, sie haben bei Daniel genau so gejubelt wie bei Jan. Da war kein Unterschied.“

Ansonsten gibt es nur wenige Spieler, die um ihren Platz fürchten müssen, weil Neuverpflichtungen Ansprüche erheben. Bisher hat der 1. FC Union neben Haas nur die Defensivspieler Fabian Schönheim (Mainz 05, ausgeliehen) und Björn Kopplin (VfL Bochum) verpflichtet. Geht es nach Neuhaus, werden weitere Zugänge folgen. Auf jeden Fall soll noch ein Stürmer kommen. „Es ist kein Geheimnis, dass wir auf dieser Position noch etwas machen wollen. Nach dem Abgang von John Jairo Mosquera haben wir dort Bedarf.“ Der Kolumbianer war während der vergangenen Rückrunde nach China gewechselt. Momentan verfügt Union mit Simon Terodde, Silvio und dem jungen Steven Skrzybski nur über drei Angreifer.

Weil der Kader noch nicht komplett ist, wollte Neuhaus auch kein Saisonziel formulieren. „Das kann man machen, wenn wir alle Spieler an Bord haben.“ Das Wort „Aufstieg“ nahm Neuhaus erst gar nicht in den Mund. Bei dem schweren Auftaktprogramm ist auch Vorsicht angebracht. Während der ersten sechs Spiele bekommen es die Berliner gleich mit den drei Bundesligaabsteigern Kaiserslautern, Köln und Hertha BSC zu tun.

Was den Stand der Vorbereitung betrifft, gab sich Neuhaus aber zufrieden. Vor zwei Wochen war die Mannschaft an die Ostseeküste gereist, um im Rahmen eines Lauftrainingslagers in Form zu kommen. Kraft- und Konditionsübungen standen im Mittelpunkt, die Feinarbeit mit dem Ball folgt nun. Für Mittwoch ist ein Testspiel beim FC Strausberg angesetzt, einem Sechstligisten. In Strausberg soll es dann nicht mehr so unbeschwert zugehen wie am Sonnabend. Bei warmen Temperaturen gab es ein lockeres Spielchen mit Elfmeterschießen. Mehr Gaudi als Einheit. Der Ernst kommt noch früh genug für Unions „Fußballgötter“.

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