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Robert Lewandowski ist die neue Nummer 9 beim FC Bayern München.

© dpa

Trainingsauftakt beim FC Bayern München: Robert Lewandowski ist mehr als ein Ersatz für Mario Mandzukic

Pünktlich zur Vorstellung von Robert Lewandowski wurde beim FC Bayern durch den Verkauf des aussortierten Mario Mandzukic die Rückennummer 9 frei. Der Pole bekommt nicht nur das Trikot mit der beliebten Stürmer-Ziffer, sondern wird auch sofort in höchsten Tönen gelobt.

Einzig das miese Wetter passte so gar nicht zu den sonnigen Aussichten von Robert Lewandowski. Der Himmel schüttete sich aus über München, als der polnische Starstürmer seinen Traumjob beim FC Bayern München am Mittwoch antrat. Ansonsten aber war es ein prima Einstand für den bayerischen Königstransfer: Sportvorstand Matthias Sammer lobte den Bundesliga-Torschützenkönig sofort überschwänglich und vermeldete zugleich den millionenschweren Verkauf von Mario Mandzukic.

Der Kroate, der zum Kontrahenten für Lewandowski im Kampf um einen Stammplatz hätte werden können, wechselt zu Atlético Madrid. Nach Medienangaben soll die Ablöse bei rund 22 Millionen Euro liegen. Von Mandzukic übernahm Lewandowski auch die Rückennummer 9, die vor ihm bei den Bayern schon Giovane Elber oder Luca Toni getragen haben. „Hier haben so viele Superspieler gespielt, das ist ein tolles Gefühl“, schwärmte der 25-Jährige bei seiner offiziellen Vorstellung im überfüllten Pressekämmerchen an der Säbener Straße. „Ich fühle mich sehr gut. Ich hatte einen schönen Urlaub, meine Batterien sind wieder voll“, berichtete der flinke Angreifer, den der deutsche Fußball-Primus nach langem Werben aus Dortmund verpflichten konnte.

In München will er jetzt zu einem Fußballer der Extraklasse reifen: „Ich wusste, dass Bayern München der Maßstab ist, wo ich ein noch besserer Spieler sein kann.“ Sammer sieht in Lewandowski schon jetzt „einen Spieler, der mit allen Facetten ausgestattet ist, die ein Fußballer haben muss“, wie der frühere Nationalspieler beschrieb: „Er hat in Dortmund Außergewöhnliches geleistet, obwohl der Wechsel schon feststand. Das ist das Holz, woraus Champions geschnitzt sind.“

Viele Leistungsträger kämpfen bei der WM in Brasilien derzeit um den Titel

Beim Trainingsstart war Lewandowski der einzige ganz große Name unter den zehn Profis, die erschienen. Viele Leistungsträger wie die deutschen Nationalspieler Philipp Lahm, Bastian Schweinsteiger und Thomas Müller kämpfen bei der WM in Brasilien derzeit um den Titel, andere sind noch im verlängerten Sonderurlaub. Von den 14 WM-Fahrern werden Javi Martínez (Spanien) und Xherdan Shaqiri (Schweiz) als erste zurückerwartet. Ob der wechselwillige Toni Kroos überhaupt noch einmal beim FC Bayern vorbeischaut oder direkt zu seinem Wunschclub Real Madrid durchstartet, ist offen. Beide Clubs müssen sich nach übereinstimmenden Medienberichten nur noch über die Ablöse einigen.

Der Franzose Franck Ribéry, der das Weltturnier kurzfristig verletzt verpasst hatte, macht im Urlaub Fortschritte und wird kommende Woche an der Isar erwartet. Eine deutlich längere Regenerationszeit benötigt Thiago nach seiner schweren Knieverletzung. Wohl erst in rund zwei Monaten sei der Spanier wieder einsatzbereit, sagte Sammer, der am Mittwoch in Lewandowski und Sebastian Rode (Eintracht Frankfurt) zunächst nur zwei der drei FCB-Neuerwerbungen begrüßen konnte. Der spanische U 21-Nationalspieler Juan Bernat hat erst am Donnerstag seinen Antrittsbesuch beim Münchner Spitzenverein.

Nach einem Zwist mit Trainer Guardiola hatte Mandzukic keine Zukunft im Verein mehr

Schon jetzt ist klar: Die schwierige Personallage in der Vorbereitung wird für Trainer Pep Guardiola und seine Mitstreiter zum ersten Saison-Härtetest. „Es besteht kein Grund zur Sorge. Aber es besteht Grund, ab jetzt jeden Tag einen guten Job zu machen und nicht zu meinen, wir beginnen mal langsam“, mahnte Chef-Mahner Sammer. „Der Schlüssel liegt im Heute und Hier“, kommentierte der Sportchef.

Das erste Testspiel am 18. Juli in Memmingen gegen den Fanclub Red Baroons ist noch längst keine Standortbestimmung, aber immerhin der erste Auftritt in der Nach-Mandzukic-Ära: Nach einem Zwist mit Trainer Guardiola und einer Suspendierung des Stürmers zum Ende der vergangenen Spielzeit hatte der 28-Jährige keine Zukunft im Verein mehr - trotz vieler wichtiger Tore für die Bayern. Dabei stand der ausgemusterte Kroate eigentlich noch bis 2016 unter Vertrag.

Jetzt sind ihn die Bayern wie erhofft in aller Schnelle losgeworden und bekommen obendrein ein hübsches Millionen-Sümmchen überwiesen, das in weitere Zugänge investiert werden könnte. Im Gespräch ist auch Costa Ricas Nationaltorwart Keylor Navas. Laut dem spanischen Sportblatt „Marca“ sind die Münchner bereit, dem UD Levante die vertraglich festgeschriebene Ablösesumme von zehn Millionen Euro zu zahlen, um den Keeper herzulocken. Der 27-Jährige könnte dann hinter Manuel Neuer und noch vor Tom Starke die neue Nummer zwei werden. (dpa)

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