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Sport: Transfer-System: Schröder hilft Hoeneß

Ein Anruf von Bundeskanzler Gerhard Schröder bei Uli Hoeneß hat den Verantwortlichen des FC Bayern München im Streit mit der Europäischen Union (EU) neue Zuversicht gegeben. "Es ist ein gutes Zeichen, dass der Kanzler sich einschaltet", sagte der Manager des Deutschen Fußball-Meisters.

Ein Anruf von Bundeskanzler Gerhard Schröder bei Uli Hoeneß hat den Verantwortlichen des FC Bayern München im Streit mit der Europäischen Union (EU) neue Zuversicht gegeben. "Es ist ein gutes Zeichen, dass der Kanzler sich einschaltet", sagte der Manager des Deutschen Fußball-Meisters. "Wir versprechen uns von seinem Engagement einiges. Schließlich hat der Bundeskanzler in der Vergangenheit schon öfter gezeigt, dass er die Dinge, die er anpackt, auch zu Ende bringt." Es werde weitere Gespräche zwischen beiden Seiten geben.

Schröder und der britische Premierminister Tony Blair hatten den Fußball-Spitzenfunktionären beider Länder bereits am Wochenende im Streit um den Erhalt des gültigen Transfer-Systems im Profi-Fußball ihre Unterstützung zugesichert. In einem am Sonnabend veröffentlichten gemeinsamen Papier traten die Regierungschefs für eine Lösung ein, die den Interessen der Spieler, Vereine und Verbände gerecht wird.

Bayern Münchens Chefetage ist seit Schröders Anruf von der Hilfe der Politik überzeugt. "Das zeigt eine große Bereitschaft in den obersten Ebenen", sagte Vizepräsident Karl-Heinz Rummenigge. "Es gibt Licht am Ende des Tunnels." Gleichzeitig warf der Chefunterhändler des deutschen Rekordmeisters dem Fußball- Weltverband Fifa schwere Versäumnisse vor. Dass der Tunnel so lange dunkel gewesen sei, "ist das Verdienst der Fifa, die eineinhalb Jahre geschlafen hat".

Europas Fußballklubs lehnen den Vorstoß der EU-Kommission zur Abschaffung der Ablösesummen auch bei Profifußballern mit noch laufenden Verträgen ab. Die EU-Kommission will den Spielern Kündigungsfristen wie normalen Arbeitnehmern einräumen und die Ablösezahlungen bei Vereinswechseln komplett abschaffen. Bisher waren nur dann keine Ablösesummen fällig, wenn die Verträge der Akteure ausliefen.

Diese Pläne hatten zu einem Proteststurm der Vereinsverantwortlichen geführt. Rummenigge: "Es geht nicht nur um Geld. Das System funktioniert. Inter Mailand hat zum Beispiel 200 Millionen Mark investiert. Wenn eine Mannschaft wie Helsingborg die Italiener schlägt, nötigt das Respekt ab. Das zeigt, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann. Deshalb kämpfen wir auch so in der EU-Geschichte."

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