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Transfermarkt: Zidan hat die Qual der Wahl

Stürmer Mohamed Zidan konnte Mainz fast vor dem Abstieg retten - nun hat der 25-Jährige "Anfragen aus aller Welt". Doch auch ein Verbleib in Mainz ist dank Trainer Klopp nicht ausgeschlossen.

Mainz - Es waren Bilder, die unter die Haut gingen. Mohamed Zidan heulte wie ein Schlosshund, nachdem der Abstieg des FSV Mainz 05 aus der Bundesliga trotz des 3:0-Sieges gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag so gut wie feststand. "Es tut sehr weh", stammelte der 25-Jährige nur. Dabei braucht sich der Ägypter um seine Zukunft keine Sorgen zu machen. Die halbe Bundesliga jagt den nur 1,73 Meter großen Stürmer. Unter anderem sollen der HSV, Hannover, Stuttgart und Hertha BSC an Zidan interessiert sein. Zudem haben zahlreiche Vereine aus dem Ausland ihre Fühler nach dem Angreifer ausgestreckt.

"Es gibt Anfragen aus der ganzen Welt", bestätigt FSV-Manager Christian Heidel, der den Stürmer natürlich am liebsten weiter am Mainzer Bruchweg sehen würde. "Er soll jetzt erst einmal alle Emotionen in Ruhe sacken lassen und dann sehen wir weiter. Fakt ist, dass Mohamed bei uns einen gültigen Vertrag bis 2010 hat", erklärte Heidel.

Besonderes Verhältnis zu Trainer Klopp

Dass der designierte Bundesliga-Absteiger trotz der 13 Rückrundentore des Ägypters überhaupt noch eine Chance auf dessen Weiterbeschäftigung hat, liegt vor allem am besonderen Verhältnis Zidans zu FSV-Trainer Jürgen Klopp. Zwischen beiden hat sich nicht erst seit Zidans Rückkehr nach Mainz eine Art Vater-Sohn-Beziehung entwickelt. Bestes Bespiel hierfür war der Mainzer 4:1-Sieg gegen Energie Cottbus Anfang Februar. Nachdem der 25-Jährige zunächst mit einem Fehlpass den Ausgleich der Gäste eingeleitet hatte, rief Klopp ihn an die Seitenlinie und sprach ihm Mut zu. Zidan dankte es mit drei Treffern.

Bei Werder Bremen kam der Ägypter dagegen überhaupt nicht zurecht. "Mit Mohamed und uns, das hat einfach nicht gepasst", erklärte Werder-Manager Klaus Allofs, der einem Verkauf Zidans nach Mainz in der Winterpause daher zustimmte. Zumal die Mainzer für die Rückkehr des Publikumslieblings, der bereits in der Saison 2005/2006 auf Leihbasis für den FSV gespielt und dabei in 26 Spielen neun Treffer erzielt hatte, tief in die Tasche griffen.

"Für keinen anderen hätten wir so tief in die Tasche gegriffen"

Rund 2,8 Millionen überwies der FSV für Zidan an die Weser. Geld, das sich fast mit dem Klassenverbleib ausgezahlt hätte. "Für keinen anderen hätten wir so tief in die Tasche gegriffen", sagt Heidel. "Dass ein Spieler bei einem Absteiger 13 Tore schießt, sagt alles über seine Qualität aus". Der FSV-Manager hat auch nach dem Abstieg einen Verbleib des Ägypters noch nicht abgeschrieben. "Es hat sich gezeigt, das Mohamed ein familiäres Umfeld und das volle Vertrauen braucht. Beides hat er hier in Mainz. Es wird nicht einfach für ihn, so etwas bei einem anderen Verein zu finden", sagt Heidel.

Der Ägypter selbst hat sich noch nicht entschieden, wo er in der kommenden Saison spielen will. "Ich liebe den Verein und bin stolz, in Mainz zu sein", sagte Zidan nach dem Abstieg. Auf seine beiden Unterarme hat er sich den Schriftzug Mainz tätowieren lassen, um seine Verbundenheit mit dem FSV zu zeigen. Dennoch schließt er einen Weggang nicht aus. "Es ist schön, dass sich so viele Vereine für mich interessieren", erklärt Zidan, der für potenzielle Interessenten aber nicht billig sein dürfte. "Wenn ich lese, dass der Frankfurter Albert Streit zwischen vier und fünf Millionen kosten soll, muss man bei Zidan wohl eine Null dranhängen", sagt Heidel.

(Von Lars Reinefeld, dpa)

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