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Transfervergehen: West Ham droht Abstieg am Grünen Tisch

West Ham droht wegen diverser Transfervergehen der Zwangsabstieg aus der Premier League. Nachdem mehrere britische Vereine Klage eingereicht habe, wird sich nun die Fifa mit dem Fall beschäftigen.

London - Die Fifa hat sich in den drohenden Rechtsstreit um den dritten Absteiger in der englischen Premier League eingeschaltet. Der Weltfußballverband kündigte eine Untersuchung an, ob West Ham United wegen Verstoßes gegen Transferregeln mit einem Punktabzug hätte bestraft werden müssen. Der Londoner Verein war zu einer Geldstrafe von acht Millionen Euro verurteilt worden. Dagegen hatten mehrere Premier-League-Clubs Klage eingereicht. Im Fall eines Punktabzugs droht West Ham der Abstieg in die zweite Liga.

"Wir haben das Recht, zu sehen, wie mit solchen Fällen umgegangen wird", sagte Fifa-Präsident Joseph Blatter. "Wenn wir den Eindruck haben, dass da was falsch war, werden wir einschreiten." Sheffield Uniteds Vorsitzender Kevin McCabe hatte angekündigt, "notfalls bis zum europäischen Gerichtshof" zu gehen. Der Verein, der als Drittletzter sportlich abgestiegen ist, wird dabei vom FC Fulham, Wigan Athletic, Charlton Athletic und Middlesbrough unterstützt.

"Wir haben die Macht"

Blatter verwies auf das Urteil eines Schweizer Gerichts, wonach die Fifa bei Transfervergehen Klubs sanktionieren darf. In dem Fall hatte der spanische Drittligist Rayo Vallecano gegen eine Strafe des Weltfußballverbandes geklagt. "Ja, wir haben die Macht", sagte der Fifa-Präsident: "Das beginnt mit einer Verwarnung und endet mit Zwangsabstieg und Punktabzug." Eine Entscheidung werde "definitiv rechtzeitig für die kommende Saison fallen".

West Ham hatte zugegeben, bei der Verpflichtung der argentinischen Nationalspieler Carlos Tevez und des inzwischen an den FC Liverpool ausgeliehenen Javier Mascherano gegen zwei Vorschriften der Premier League verstoßen zu haben, wonach keine dritte Partei auf die Politik eines Clubs Einfluss nehmen darf. Die Transferrechte an beiden Akteuren hielt eine Investmentgesellschaft, die sich ein Mitsprache-Recht vertraglich zusichern ließ. Fraglich ist jedoch, ob auch gegen Fifa-Vorschriften verstoßen wurde.

Die "Hammers" müssten im Falle eines Drei-Punkte-Abzugs als Tabellen-18. den Gang in die zweite Liga antreten. Auf Grund des neuen Fernsehvertrags bekämen sie dann rund 60 Millionen Euro weniger als in der Premier League. (Von Dominik Lauck, dpa)

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