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Sport: Trauer nach dem Rennen

Motorrad-Grand-Prix: Nach Sturz fällt Japaner Katoh ins Koma

Suzuka (dpa). Japanisch höflich verneigte sich Steve Jenkner auf dem Siegerpodest und ließ sich feiern. Mit dem dritten Platz beim MotorradGrand-Prix von Japan in Suzuka feierte der Hohenstein-Ernstthaler am Sonntag seinen besten WM-Auftakt überhaupt und nährte die Hoffnung auf eine erfolgreiche Saison. Am Ende fehlte dem Sachsen in der 125-ccm-Klasse lediglich eine Sekunde zu seinem ersten Grand-Prix-Sieg. Stefano Perugini (Italien/Aprilia) hatte das bessere Ende für sich. Auch die anderen Rennen dominierten europäische Piloten. In der Viertelliter-Kategorie setzte sich Debütant Manuel Poggiali (San Marino/Aprilia) durch, in der MotoGP-Klasse war wieder einmal Titelverteidiger Valentino Rossi (Italien/Honda) nicht zu bremsen.

Die Ergebnisse waren aber letztlich nicht mehr wichtig, als bekannt wurde, dass der Japaner Daijiro Katoh schwer gestürzt und ins Koma gefallen war. Der Honda-Pilot in der MotoGP-Klasse kam sofort auf die Intensivstation eines nahe gelegenen Krankenhauses. Einen Tag vor seinem 27. Geburtstag erlitt Katoh durch einen Aufprall an der Begrenzungsmauer der Strecke schwere Kopf-, Nacken-, Rücken- und Brustverletzungen. „Daijiro Katoh kämpft um sein Leben“, sagte der medizinische Renndirektor Claudio Macchiagodena, „wir hoffen auf eine Besserung in den nächsten 24 bis 48 Stunden.“ Streckenarzt Claudio Costa bezifferte die Überlebenschancen des WM-Siebten des Vorjahres auf „lediglich 15 Prozent“.

Nach der Zieldurchfahrt wusste Steve Jenkner nicht, ob er sich freuen sollte. Zu diesem Zeitpunkt konnte noch niemand ahnen, was sich später passieren würde. So sah Jenkner zu diesem Zeitpunkt nur die eigene Leistung. 800 Meter vor der Zielflagge war der 26-Jährige nach einer taktisch hervorragenden Fahrt in Führung gegangen und konnte von seinem ersten Erfolg träumen. „Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, dass Stefano gleich wieder neben mir auftauchen würde. Durch das Manöver habe ich dann die entscheidenden Meter verloren“, sagte Jenkner. Zuvor hatte es in der Spitzengruppe harte Zweikämpfe gegeben, aus denen sich der WM-Fünfte des vergangenen Jahres geschickt heraushalten konnte. „Da habe ich manchmal die Augen zugemacht“, beschrieb Jenkner das Renngeschehen.

Mit dem achten dritten Platz seiner Karriere entschädigte sich der Aprilia-Pilot für überhaupt nicht zufrieden stellenden Trainingsergebnisse. „Besonders der Start war sauber“, sagte Jenkner, der vom 13. Rang sofort auf Platz acht nach vorn fuhr und damit die Grundlage für sein starkes Rennen schuf.

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