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Sport: Traum vom Großen

Füchse Berlin sind ein Ziel für Erstliga-Handballer

Berlin - Nur fünf bis zehn Minuten pro Halbzeit spielen zu dürfen, das befriedigt keinen Handballer. Noch dazu, wenn er, wie Mark Bult bei der HSG Nordhorn, ein Nationalspieler ist. Der Holländer könnte sich damit trösten, dass mit Holger Glandorf schließlich ein frisch gekürter Weltmeister auf der rechten Rückraum-Position vor ihm die Nummer eins ist, aber der 24-Jährige strebt nach mehr. „Mein Ziel ist es, erster Mann zu werden und 60 Minuten zu spielen“, sagt der Linkshänder mit dem Gardemaß von 2,02 Meter. Auf der Homepage der HSG wird gleichzeitig mitgeteilt, wohin es Bult zieht: zu den Füchsen Berlin. Ein Vertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, aber Füchse-Manager Bob Hanning dementiert die Meldung auch nicht. Er spricht davon, dass „für den Fall des Erstligaaufstiegs der Rückraum und die zentrale Abwehrposition verstärkt werden müssen“. Bult würde demnach sehr gut in das Konzept passen.

„Wir sehen uns zwar noch nicht als Aufsteiger, das verlangt der Respekt vor den Gegnern in der Zweiten Liga, aber die nächste Saison bereiten wir dennoch vor“, berichtet Hanning. „Da wollen wir die wirtschaftlichen Strukturen schaffen, um zukünftig Großes erreichen zu können. Im Falle des Aufstieg steht der Klassenerhalt erst einmal vorn an.“ Die Füchse Berlin setzen dabei auf die neue Handball-Euphorie, die nach dem WM-Gold in ganz Deutschland ausgebrochen ist. Die entscheidende Frage wird sein, wie alles finanziert werden kann. Selbst Kontakte zu Michael Kraus (Göppingen) und Henning Fritz (Kiel), den herausragenden deutschen Spielern bei der WM, gibt es. Aus der Sicht von Hanning wäre eine Verpflichtung solcher Stars „allein durch die Hilfe vieler Menschen in der Stadt möglich“. Er verweist darauf, dass „90 Prozent der bisherigen Sponsorengelder durch mich besorgt wurden. Das geht so zukünftig nicht mehr.“

Unter einer nachhaltigen WM-Begeisterung versteht er nicht nur den Jubel. „Die Handball-Fans, Sponsoren, Medien und nicht zuletzt der Senat sind gefordert“, sagt er und ergänzt: „Mit uns in der Ersten Bundesliga wäre schließlich garantiert, dass alle Weltmeister und internationale Stars in der Stadt spielen werden.“ Dass mehr als 3000 Zuschauer am vergangenen Freitag das 32:25 gegen den SC Magdeburg II im Horst-Korber-Zentrum erlebten, sieht Hanning als „ ermutigendes Zeichen“. Auch den Zulauf im Nachwuchsbereich, der derzeit registriert wird. Hanning berichtet: „Früher wollten unsere Talente weg, heute kommen Talente von außerhalb zu uns.“ Nicht nur die: Auch Erstligaspieler sehen mehr und mehr ihre Perspektive in Berlin.

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