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Sport: Trick Nummer 17

Mattuschka und Terodde überragen beim 4:2-Sieg des 1. FC Union gegen St.Pauli.

Berlin - Um ihn herum tobte die Meute, aber richtig glücklich wirkte Torsten Mattuschka unmittelbar nach dem Abpfiff noch nicht. Lautstark feierten die Fans des Berliner Zweitligisten 1. FC Union ihre Spieler und allen voran ihren Liebling. Mattuschka aber schaute ungläubig und sagte: „Es ist immer komisch bei uns. Erst machen wir den Gegner stark und dann legen wir wieder zu.“ Damit hatte der Kapitän des 1. FC Union das Spiel gegen den FC St. Pauli treffend analysiert, nur ein bisschen freudiger hätte er schon dreinschauen können. Schließlich war er beim 4:2 (2:1)-Sieg ) seiner Mannschaft der überragende Spieler gewesen. Ein Tor schoss Mattuschka selbst, zwei bereitete er mit perfekten Pässen vor.

Vielleicht konnte der Mittelfeldspieler aber auch einfach noch nicht fassen, was da gerade vor sich gegangen war. Zu dramatisch, zu aufregend war der Fußballabend im mit 21 410 Zuschauern ausverkauften Stadion An der Alten Försterei gewesen. Zwei Mal glich St. Pauli die Führung der Gastgeber aus, aber immer hatte Union in Person seines Kapitäns die passende Antwort. St. Paulis Fin Bartels sagte: „Mattuschka hat an diesem Abend den Unterschied gemacht.“ Neben Unions Nummer 17 konnte auch der zweifache Torschütze Simon Terodde beim 1. FC Union überzeugen, sein feiner Heber zum 1:0 war der Auftakt zum einem Torefestival. Das Zuspiel stammte, na klar, von Mattuschka.

Union kam nicht nur wegen Teroddes Treffer gut ins Spiel, St. Pauli zog sich von Beginn an tief in die eigene Hälfte zurück und überließ den Gastgebern die Rolle des Gestalters. Die Hamburger beschränkten sich auf einige wenige Konter, die vor allem dann gefährlich waren, wenn Marius Ebbers beteiligt war. Als er einmal nachsetzte, schoss ihn Unions Torwart Daniel Haas direkt an. Der Abpraller landete aber nur an der Latte.

Wenig später war Ebbers dann erfolgreich, eine Flanke von Florian Kringe beförderte er im Nachsetzen aus kurzer Entfernung ins Tor. Es war Ebbers 100. Treffer in der Zweiten Liga, doch er war nur wegen der Sperre von St. Paulis bestem Torschützen Daniel Ginczek ins Team gerückt. Nach dem Ausgleich zog sich St. Pauli wieder zurück und wurde kurz vor der Pause für die Passivität bestraft. Eine flache Eingabe von Baris Özbek schoss Torsten Mattuschka ins Tor. Beinahe wäre ihm dabei das Kunststück gelungen, völlig frei aus zehn Metern das leere Tor zu verfehlen, aber der Ball sprang gerade noch von der Unterlatte hinter die Torlinie.

In der zweiten Halbzeit passierte erst lange nichts, dann überschlugen sich die Ereignisse. St. Pauli investierte nun mehr, ein Versuch von Ebbers wurde im letzten Moment abgeblockt. Kurz darauf knallte ein Schuss von Kringe an den Pfosten, ehe Sebastian Schachten volley aus zwanzig Metern der Ausgleich gelang. Wie schon in der ersten Halbzeit reagierte Union aber nicht geschockt und drängte wieder auf die Führung.

Die gelang Adam Nemec aus spitzem Winkel nach feinem Zuspiel des überragenden Mattuschka. St. Pauli hatte sich noch gar nicht wieder sortiert, da flankte der eingewechselte Christoph Menz auf Terodde – 4:2. Darauf fand St. Pauli bei klirrender Kälte keine Antwort mehr. „Das ist auch eine Extraqualität von uns, dass wir nach dem Ausgleich sofort wieder zurück gefunden haben“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus. „Insgesamt bin ich mit dem Auftritt meiner Mannschaft sehr zufrieden.“

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