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Nina Mittelham ist drei Mal nacheinander deutsche Meisterin geworden.

© imago images/Revierfoto

Triple ist wieder das Ziel: Nina Mittelham zahlt das Vertrauen des TTC Eastside zurück

Wenn es drauf ankam, war zuletzt auf Nina Mittelham stets Verlass. Nun beginnt die neue Bundesligasaison im Tischtennis.

Berlin - Nach der Rückkehr von den Olympischen Spielen in Tokio legte Nina Mittelham erst einmal eine Pause ein. Einfach mal zwei Wochen ganz ohne Tischtennis. Das brauchte die 24-Jährige. Sie fuhr mit ihrer Mutter anderthalb Wochen an die Nordsee, spannte danach zu Hause in Willich bei Düsseldorf noch ein paar Tage aus. Am vorigen Wochenende standen dann schon die deutschen Meisterschaften in Bremen an. Eine optimale Vorbereitung sieht anders aus.

„In den ersten Spielen lief es etwas wacklig“, sagt Nina Mittelham, „dann bin ich immer besser reingekommen.“ Am Ende stand der Titel im Einzel, der dritte in Folge. Dreimal hintereinander hatte zuletzt Nicole Struse triumphiert, in den Jahren 1989 bis 1991. „Ich war überrascht, als ich das gehört habe. Aber natürlich macht es mich stolz“, sagt Mittelham.

Titel hat sie im vergangenen Dreivierteljahr nicht zu wenige gewonnen: Champions League, Pokal und Meisterschaft mit dem TTC Eastside. Dazu der Sieg im Mixed bei der EM im Juni mit Dang Qiu. Dort stand sie außerdem im Doppel mit Sabine Winter im Finale.

Schwierig war im Anschluss die Erfahrung bei den Olympischen Spielen. Weniger wegen der knapp verpassten Medaille mit dem Team. Sondern weil sie dort die Nummer vier war und nur drei spielen konnten. Obwohl sie in der Weltrangliste die meiste Zeit vor Shan Xiaona, 38, gelegen hatte, fiel die Wahl letztlich auf die erfahrene Shan. Mittelham bleiben noch einige Olympia-Chancen, doch ein Trost war das in dem Fall nicht: „In meinen Augen war es auch für den Nachwuchs nicht das richtige Signal.“

Das Triple soll wiederholt werden

Am Sonntag beginnt für Eastside gegen den TSV Schwabhausen die neue Bundesligasaison (13 Uhr, Sporthalle am Anton-Saefkow-Platz). Shan wird den Berlinerinnen zunächst fehlen, da sie eine Turnierserie in Japan spielt. Neu ist die Serbin Sabina Surjan, 21, die im Jugendbereich große Erfolge gefeiert hat. Sie wird in der Liga erst in der Rückrunde spielen. Kathrin Mühlbach kehrt nach der Geburt ihres zweiten Kindes nun zurück.

Eastside hat erneut sehr viele Spielerinnen gemeldet. Ob beispielsweise Ye Lin aus Singapur oder die für Aserbaidschan spielende Chinesin Jing Ning zum Einsatz kommen, wird auch von der Corona-Entwicklung und den damit einhergehenden Einreise- und Quarantänebestimmungen abhängen.

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Für die zweite Saisonhälfte behält es sich der Klub wieder vor, personell nachzulegen. „Wenn die Rückrundenaufstellungen da sind, muss unser Ziel sein, dass nur einer Meister werden kann – und das sind wir“, sagt Manager Andreas Hain. Generell orientiere sich Eastside nicht an der Konkurrenz: „Wir sind ganz oben. Die anderen sollen gucken, was wir machen.“ Wer das Triple geholt hat, will das Niveau halten. „Wir wollen wieder alles gewinnen“, sagt Mittelham. „Wenn alle gut in Form sind, ist das möglich.“

Nach Berlin gekommen war sie im Jahr 2018. Mittelham galt als großes Talent, doch sie hatte ziemlich große Leistungsschwankungen. „Nina ist sehr gereift, seit sie bei uns ist und hat inzwischen viel mehr Vertrauen in ihr Spiel“, sagt Präsident Alexander Teichmann. Dabei lief trotz der vielen Erfolge auch in der vergangenen Saison nicht alles perfekt. „Ich habe durchwachsen gespielt“, sagt Mittelham selbst. Was auch an den Unterbrechungen durch die Pandemie gelegen haben dürfte: „Ich brauche viele Spiele, damit ich reinkomme.“

Mittelham überzeugt, wenn es drauf ankommt

Aber – und das ist der entscheidende Schritt nach vorn – wenn es um alles ging, war auf sie stets Verlass. Im Endspiel der Champions League holte sie den entscheidenden Punkt gegen Linz AG Froschberg, im Pokal gegen die DJK Kolbermoor an der Seite von Shan im Doppel ebenfalls. In der Finalserie in der Meisterschaft steuerte Mittelham im entscheidenden Spiel gegen Kolbermoor ebenfalls einen wichtigen Zähler bei.

Bei Eastside habe sie von Beginn an ein großes Vertrauen gespürt, sagt Mittelham. Sie ist in der Champions League dauerhaft eingesetzt worden, selbst wenn sie nicht zu den drei stärksten Spielerinnen gehörte. „In bedeutsamen Spielen Erfahrungen sammeln zu können, hat mir sehr geholfen“, sagt Mittelham rückblickend.

Jetzt gab es schon den nächsten Titel. Mit dem Sieg bei den nationalen Titelkämpfen hat sie einen großen Wunsch ihrer Mutter erfüllt. Im Haus der Eltern hatte die Trophäe einen Ehrenplatz. Doch es ist ein Wanderpokal. Also musste Nina Mittelham ihn nach Bremen mitbringen. Nun steht er wieder bei ihren Eltern.

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