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Sport: Trochowski verliert mehr als ein Spiel Nationalspieler vom HSV droht die Ersatzbank

Bremen - Der Mund weit aufgerissen, das Hemd weit aufgeknöpft. Armin Veh hatte nur Glück, dass kein Richtmikrofon den geharnischten Anpfiff einfing, der unmittelbar nach Abpfiff des Nordderbys beim SV Werder Bremen seinem Spieler Piotr Trochowski galt.

Bremen - Der Mund weit aufgerissen, das Hemd weit aufgeknöpft. Armin Veh hatte nur Glück, dass kein Richtmikrofon den geharnischten Anpfiff einfing, der unmittelbar nach Abpfiff des Nordderbys beim SV Werder Bremen seinem Spieler Piotr Trochowski galt. Für den Trainer des Hamburger SV schien unstrittig, wer als Hauptschuldiger für das 2:3 (0:2) im Weserstadion herhalten musste. Trochowski fing sich wegen seines sinnfreien Ballverlustes in der 85. Minute einen Rüffel ein – schließlich kam der Ball wie ein Bumerang zurück in die Hamburger Hälfte, wo der Portugiese Hugo Almeida den Schnellangriff von Werder mühelos mit dem Siegtreffer abschloss.

„Wir waren im Ballbesitz und schenken den Ball ab: Das ist mehr als ärgerlich. Das ist Profifußball, das geht nicht. Ich ärgere mich maßlos, weil ich jetzt wieder eine Niederlage erklären muss“, schimpfteVeh. Und weil sich der 49-Jährige selbst später in der Pressekonferenz nicht beruhigt hatte, ist zu befürchten, dass ein 35-maliger deutscher Nationalspieler für längere Zeit im Verein nicht mehr zum Zuge kommen dürfte, zumal Trochowski mit solchen Fehlern als Wiederholungstäter gilt. Schon unter Trainern wie Bruno Labbadia, Martin Jol oder Huub Stevens hatte er deshalb einen schweren Stand. Veh: „Wenn ich eingewechselt werde, muss ich alles dafür tun, um Leistung zu bringen.“ Damit war Trochowski als Leistungsunwilliger gebrandmarkt.

Das ist bedauerlich, weil der beispielsweise von Bundestrainer Joachim Löw geschätzte edle Techniker am ehesten die Veranlagungen mitbringt, um im von Veh bevorzugten 4-2-3-1-System die Position hinter den Spitzen zu besetzen. So schnell wird er das wohl nicht wieder dürfen. Frank Hellmann

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