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 Berlins Trainer Uwe Krupp.

© dpa

Trotz 2:5 gegen ERC Ingolstadt: Eisbären Berlin bleiben Tabellenführer

Mark Bell trifft beim Comeback, aber die Eisbären verlieren dennoch 2:5 gegen den ERC Ingolstadt. Trainer Uwe Krupp bemängelt fehlende Intensität.

Der Sport schreibt zuweilen seltsame Geschichten. Da fehlt ein Spieler über ein Jahr verletzt, gibt endlich sein Comeback und schießt dann gleich ein Tor. Hollywood lässt grüßen. Mark Bell ist genau das am Freitagabend beim Heimspiel der Eisbären gegen den ERC Ingolstadt gelungen. In der 13. Minute war der kanadische Stürmer zur Stelle und traf zum zwischenzeitlichen 1:1-Ausgleich. Am Ende aber verloren die Berliner 2:5 (1:1, 1:1, 0:3) vor 12 617 Zuschauern in der Arena am Ostbahnhof, darunter dem zehnmillionsten Besucher seit der Eröffnung der Halle im Jahre 2008. Für die Eisbären war es die zweite Heimniederlage in Folge, sie bleiben aber Tabellenführer der DEL. Am Sonntag folgt schon das nächste Spiel auf eigenem Eis, um 14.30 Uhr sind dann die Straubing Tigers zu Gast.

"Wir haben heute zwei Mannschaften gesehen, von denen eine gewinnen wollte und die andere gewinnen musste", sagte Trainer Uwe Krupp, "uns hat die Intensität gefehlt."

Dreimal hatten die Eisbären in dieser Saison gegen Ingolstadt gespielt – und dreimal gewonnen. Doch diesmal spielten die Oberbayern über 60 Minuten mit hohem Einsatz und Leidenschaft, für den Vizemeister geht es im Kampf um die Play-off-Teilnahme um jeden Punkt. Die Eisbären hatten damit so ihre Probleme, auch weil sie anfangs mal wieder die Strafbank regelrecht bevölkerten. Beim 1:0 der Ingolstädter durch Patrick McNeill saßen gleich drei Berliner draußen, gemeine Zeitgenossen hätte das eine kleine Retourkutsche für die zuletzt lautstarke Kritik von Uwe Krupp an den Offiziellen auslegen können.

Die Eisbären fingen sich beizeiten, auch dank ihres Rückkehrers Mark Bell. „Das Tor ist eine super Premiere für ihn“, sagte Henry Haase in der ersten Drittelpause. Der Verteidiger bemerkte zudem, dass seine Mannschaft mal wieder „zu viele Strafzeiten“ kassiert hatte. Im zweiten Drittel agierten die Berliner disziplinierter, Sven Ziegler brachte seine Mannschaft per Abstauber sogar mit 2:1 in Führung. Das Spiel schien nun den von den meisten Fans in der Halle erwarteten Verlauf zu nehmen. Als Mitte des zweiten Drittels der Einzug der deutschen Handballer ins EM-Finale vom Hallensprecher verkündet wurde, war die Welt für die Besucher in bester Ordnung. Doch so sollte es nicht bleiben. Brandon McMillan nutzte zunehmende Unkonzentriertheiten der Eisbären in der Verteidigung zum 2:2 in der 38. Minute. Und dieses Resultat war zu diesem Zeitpunkt auch verdient, immer wieder konnte sich Ingolstadt in der Zone der Berliner festsetzen und das deren Führung so lange Bestand hatte, war einzig Torwart Petri Vehanen zu verdanken. Der Finne sah zu Beginn des letzten Drittels dann allerdings nicht besonders glücklich aus, als er einen Distanzschuss von Brandon Buck passieren ließ. Jetzt hätten die Eisbären gern noch einmal ihren Überraschungstrumpf Mark Bell gezogen, stattdessen echauffierten sich Spieler Fans über die Schiedsrichter. Und Buck traf dann auch noch zum 4:2 und 5:2 und damit war das Spiel endgültig zugunsten der Ingolstädter gekippt. Seltsame Geschichten haben eben nicht immer ein Happy End.

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