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Pekinger Luft

© dpa

Trotz Fahrverbot: Immer noch dicke Luft in Peking

Trotz des Fahrverbots für die Hälfte aller Autos in Peking hat sich die Luft in der Olympiastadt diese Woche sogar verschlechtert. Der Vizedirektor des städtischen Umweltamts zeigte sich am Freitag vor der Presse aber trotzdem zuversichtlich.

Trotz des Fahrverbots seit Sonntag sei die Luftqualität am Donnerstag und Freitag "nicht gut" gewesen, räumte Umweltvizedirektor Du Shaozhong vor der Presse ein. Der Index lag bei 113 und 110 Punkten. Bei dieser Stufe warnt das Umweltamt, dass Menschen "einige Irritationen" spüren könnten. Wer unter Herz- oder Lungenproblemen leide, solle Anstrengungen und Aktivitäten im Freien vermeiden. Der Vizedirektor wies aber darauf hin, dass die Luftschadstoffe seit Anfang Juli, als die ersten Maßnahmen ergriffen worden seien, um 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum zurückgegangen seien.

Der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, hatte angekündigt, bei schlechter Luft in Peking eventuell Wettkämpfe in Ausdauersportarten im Freien zu verschieben. Die Olympia-Organisatoren versichern aber immer wieder, ausreichende Bedingungen für die Athleten schaffen zu können. Seit Sonntag dürfen die Autos in Peking nach Nummernschildern nur noch an geraden oder ungeraden Tagen fahren. Trotz der Halbierung der Autozahl ist der Verkehr auf den sieben wichtigsten Hauptstraßen und Stadtringen nur um 20 Prozent zurückgegangen, berichtete Wang Li von der Verkehrspolizei. Der Verkehr auf den Ringstraßen wird unter anderem auch dadurch behindert, dass eine Fahrspur für den olympischen Verkehr für Fahrzeuge mit Sonderausweis reserviert ist.
 
Geografische Lage ist schuld an Luftverschmutzung

Dass die Fahrverbote noch keine Auswirkungen auf die Luftqualität der 17-Millionen-Metropole zeigten, führte der Umweltvizedirektor auf "ungünstige Wetterbedingungen" zurück. Auch die geografische Lage der Olympiastadt mit ihren umliegenden Hügeln "macht es ziemlich schwierig, die Luft zu verbessern". Allerdings habe die Ansammlung der Schadstoffe in der Luft nicht mehr so schnell wie bisher zugenommen. "Das zeigt, dass sich die Maßnahmen, die wir ergriffen haben, auszahlen werden", zeigte sich Du Shaozhong hoffnungsfroh.

In dem seit einer Woche erweiterten U-Bahnnetz müssen Passagiere auch während der Sommerspiele noch mit "kleineren Problemen" rechnen, da die neuen und renovierten Strecken bis zu einem Jahr lang in der Erprobung seien, teilte Zhou Zhengyu von der Verkehrskommission mit. Die Sicherheit sei aber nicht gefährdet. Er räumte ein, dass der Ansturm durch die zusätzlichen Fahrgäste Anfang der Woche nicht angemessen bewältigt worden sei. Vor allem die Umsteigebahnhöfe seien überlastet gewesen. Er bat um Verständnis. (sg/dpa)

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