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Sport: TSV Unterhaching: Gelobt und ausgeschimpft

Der Volleyballer Michael Mayer sagt, er träume davon, auch mal in der Champions League zu spielen. Zwei Gründe hindern ihn bisher daran.

Von Karsten Doneck, dpa

Der Volleyballer Michael Mayer sagt, er träume davon, auch mal in der Champions League zu spielen. Zwei Gründe hindern ihn bisher daran. Da ist zunächst die Kritik an seinen Leistungen. "Jeden Dienstag schauen wir uns auf Video unsere Spiele vom Wochenende an. Und da kriege ich vom Trainer jedes Mal Schimpfe, weil ich wieder ein paar Bälle versiebt habe", erklärt Mayer süffisant lächelnd. Und dann wäre da noch sein Klub, der TSV Unterhaching. Die Münchner Vorstädter stehen nun wahrlich nicht in Verdacht, in absehbarer Zeit europäische Volleyball-Gipfel zu erklimmen.

Aber Mayer braucht hinsichtlich seiner persönlichen Volleyball-Zukunft nicht gar so schwarz zu sehen. Nach der 1:3-Niederlage (18:25, 25:20, 20:25, 15:25) seiner Mannschaft im vorgezogenen Bundesligaspiel beim Tabellenzweiten SC Charlottenburg prasselte so viel Lob auf ihn herab, dass sportlich besser situierte Klubs eigentlich aufmerksam werden müssten. So bescheinigte SCC-Nationalspieler Marco Liefke dem 20-jährigen Unterhachinger: "Mit ihm hatten wir große Probleme. Der hat uns lange beschäftigt." Auch Kaweh Niroomand zeigte sich beeindruckt von Mayer. "Ein interessanter Mann, der würde schon vom Alter her in unser Konzept passen", erklärte der Manager des SCC. Eventuellen Kaufabsichten steht indes ein gewichtiger Grund im Weg. Niroomand: "Mayer spielt auf der Position, auf der wir Marco Liefke haben." Und an Liefke, der in dieser Saison bisher die meisten Punkte aller Bundesligaspieler geholt hat, kommt halt in Deutschland noch keiner vorbei - auch Michael Mayer nicht.

Mayer hatte gegen den SCC aber auch Pech. Nach seinen knallharten und dennoch präzisen Aufgaben hechtete auf der Gegenseite meist Vincent Lange. Und der Libero der Charlottenburger führte in der Abwehrarbeit in vielen Szenen das vor, was sonst nur in den Volleyball-Lehrbüchern als graue Theorie zu finden ist: die perfekte Annahme. Lange seinerseits ließ alles Lob abprallen, bemängelte vielmehr das Verhalten der Mannschaft im zweiten Satz, denn "da gab es bei uns einige Unsicherheiten".

Der endgültige Durchbruch Richtung Sieg gelang dem SCC gegen Unterhaching Mitte des dritten Satzes, als Dehne und Heitmann aus dem Block heraus zum 19:16 punkteten. Da knickte der Widerstand des Kontrahenten weg. Auch Michael Mayer konnte da nicht mehr rettend eingreifen. Traurig gestand er: "Lieber spiele ich schlecht und die Mannschaft gewinnt dafür." Man kann eben nicht alles haben.

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