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Wirklich noch Fußball oder doch schon Wahnsinn?

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Update

Türkische Süper Lig: "Nacht der Schande" zwischen Trabzonspor und Fenerbahce

Ein Zuschauer klettert von der Tribüne aufs Spielfeld und verprügelt einen Schiedsrichter. Passiert ist das bei einem Fußballspiel zwischen Trabzonspor und Fenerbahce. Nun ist die Aufregung in der Türkei groß.

Der Angriff auf einen Schiedsrichter hat dem türkischen Fußball einen schweren Skandal beschert. Bei der Begegnung zwischen Trabzonspor und Fenerbahce Istanbul am 30. Spieltag der Süper Lig stürmte ein Zuschauer kurz vor Abpfiff auf den Platz und griff einen Torraumrichter von hinten an.

In der Schlussphase kam es zu Ausschreitungen auf den Rängen, Stadionsitze und Böller flogen auf den Rasen. Da eine Absperrung niedergerissen wurde, konnte der 17-Jährige Angreifer auf den Platz springen. Er schlug und trat auf den Torraumrichter Volkan Bayarslan ein, bis der Angreifer von Ordnern und Polizisten überwältigt wurde. Schiedsrichter Bülent Yildirim brach die Partie beim Stand von 4:0 für die Gäste aus Istanbul ab.

Die Nachrichtenagentur DHA berichtete, der nach dem Vorfall verhaftete Täter sei am Montag dem Haftrichter vorgeführt worden. Trabzonspor drohen Medienberichten zufolge eine Platzsperre von mindestens fünf Spielen und eine hohe Geldstrafe.

Begegnungen zwischen Trabzonspor und Fenerbahce gelten seit Jahren als Hochsicherheitsspiele

Die Zeitungen in Trabzon verurteilten die Vorfälle. Sie sprachen von einer „Nacht der Schande“ und einer „Blamage“. „Schämt euch, ein großer Verein hat sich wegen euch blamiert“, hieß es in der Zeitung „Sonnokta“ in Richtung der Randalierer.

Trabzons Vereinspräsident Muharrem Usta bezeichnete den Angriff nicht zufällig und sprach vorn einer Provokation. Usta bemängelte die Sicherheitslage im Stadion. Obwohl man die Polizeikräfte mehrmals auf die Gefahren hingewiesen habe, seien nicht genug Vorsichtsmaßnahmen ergriffen worden.

Begegnungen zwischen Trabzonspor und Fenerbahce gelten seit Jahren als Hochsicherheitsspiele. Anhänger des Gastvereins dürfen dann nicht ins Stadion. Spätestens seit sich Fenerbahce nach dem knapp vor Trabzonspor gewonnenen Meistertitel im Jahre 2011 wegen angeblicher Spielmanipulationen verantworten musste, herrscht erbitterte Rivalität zwischen den Klubs. Im März 2014 musste eine Partie in Trabzon nach Ausschreitungen abgebrochen werden. (dpa)

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