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Sport: Tunesien: Unterschätzte Afrikaner

„Tunisie! Tunisie!

„Tunisie! Tunisie!“, brüllten die Fans im Stadion und fuchtelten mit ihren dünnen, roten Stoffschals herum. Im Februar vergangenen Jahres hatte die Nationalmannschaft von Tunesien überraschend das Finale des AfrikaCups gewonnen, 2:1 hieß es gegen den großen Favoriten Marokko. Auf den Tribünen in Tunis tanzten 60 000 Menschen, und jeder schrie laut: „Tunisie! Tunisie!“

Spätestens seit jenem Abend ist Trainer Roger Lemerre ein Volksheld. Vor vier Jahren hatte er noch mit seinem Heimatland Frankreich den Konföderationen-Pokal gewonnen, in diesem Jahr ist er mit Tunesien dabei, diesmal als Außenseiter. Bis auf den technisch starken und so verdammt schnellen Stürmer Santos (der sich als gebürtiger Brasilianer erst kurz vor dem Afrika-Cup einbürgern ließ) besteht die Mannschaft eher aus mittelklassigen Fußballern, die in Europa kaum jemand kennt, weil sie nicht sehr erfolgreich sind in ihren weißen Nationaltrikots. Bei der WM 1998 in Frankreich holten sie nur einen Punkt, vier Jahre später in Asien ebenfalls. Vielleicht wird nun alles besser mit Trainer Lemerre. Damals, in Tunis, war seine Mannschaft ja auch nur Außenseiter. AG

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