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Turn-EM Lausanne - Reck Fabian Hambüchen

© dpa

Turn-EM: Fabian Hambüchen steht in vier Finals

Es ist die beste Bilanz seit 16 Jahren - bei den Turn-Europameisterschaften in Lausanne erkämpfte sich das deutsche Team fünf Finalplätze. Alles überragender Akteur: Reckweltmeister Fabian Hambüchen.

Ziel erreicht, Titel im Blick: Nach seinem Sturm in vier Gerätefinals darf sich Fabian Hambüchen bei den Turn-Europameisterschaften in Lausanne auf ein heißes Wochenende freuen.

Der Reckweltmeister turnte vor 2500 Zuschauer den erfolgreichsten Vorkampf in seiner Karriere und führte die deutsche Riege zum zweiten Platz und damit sicher in den Endkampf der besten acht Teams am Samstag. "Jetzt wollen wir eine Team-Medaille, das ist unser Traum", kündigte Hambüchen an. Insgesamt erkämpften die Deutschen fünf Finalplätze und erreichten eine Bilanz, die eine deutsche Riege zuletzt vor 16 Jahren erzielt hatte.

Von einer Verletzung nichts zu sehen

An seinem Paradegerät erinnerte nichts mehr daran, dass der 20-jährige Wetzlarer noch vor wenigen Tagen aufgrund von Verletzungen am Fuß und am linken Ringfinger seinen EM-Start ernsthaft in Frage gestellt hatte. Obwohl er wie geplant seine Übung mit gedrosseltem Risiko turnte, kam der Hesse immer noch auf einen Ausgangswert von 7,0, den bisher noch kein Turner vor ihm im Wettkampf angeboten hatte. Die Bestnote von 15,90 war der verdiente Lohn. "Im Finale werde ich nun sehen, welches Risiko ich gehen muss. Auf jeden Fall will ich meinen Titel von Amsterdam verteidigen. Da geht es hopp oder topp", sagte der deutsche "Sportler des Jahres".

Der Wettkampf hatte für ihn mit soliden Sprüngen begonnen. Jedoch hatte er auf den in Peking geplanten Überschlag-Bücksalto noch verzichtet, da er wegen der Fußprellung sein Sprung-Training in den letzten Tagen reduziert hatte. Der Durchschnittswert beider Sprünge von 15,962 reichte zu Platz 7. Weitaus größer sind seine Medaillenchancen am Boden, an dem er mit dem zweitbesten Wert (15,525) in den Endkampf einzog und am Barren, an dem er mit 15,700 Punkten auf Platz vier kam.

Auch Marcel Nguyen überzeugt

Stabile Leistungen bot auch der gleichaltrige Marcel Nguyen an, der sich aber ausgerechnet an seinem Paradegerät Barren einen Aufsetzer leistete und so das Finale verpasste. Die deutsche Erfolgsbilanz machte der Ehmener Robert Weber komplett, der sich neben Hambüchen für das Reck-Finale (6.) qualifizierte.

Als stärkste Mannschaft des Vorkampfes präsentierten sich die Russen, die mit 273,175 Punkten die Deutschen sicher in Schach hielten (268,00). Die Ukraine (267,025) und Rumänien (266,275) folgten auf den nächsten Plätzen. Bisher haben die Deutschen nur 1994 und 1998 mit jeweils Bronze Medaillen im EM-Teamwettkampf gewonnen.

Als Paradegeräte der deutschen Riege erwiesen sich neben dem Reck (beste Nation des Vorkampfes) diesmal auch der Boden (1.) und der Sprung (2.). Schwächen gab es vor allem am Seitpferd durch den zweimaligen Absteiger von Robert Weber.

Frank Thomas[dpa]

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