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Hauptstadtturnier

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Turnier in Tempelhof: Ritt in die Zukunft

Das neue Turnier in Tempelhof begeistert die Reiter. Nach sechs Jahren gibt es wieder ein internationales Reitturnier in Berlin – das,wie es aussieht, auch langfristig bestehen bleibt.

Die Atmosphäre ist bizarr. "Einfach anders“, fasste Heike Kemmer ihren ersten Auftritt in Hangar sechs treffend zusammen. "Und einfach klasse.“ Ein Dressurviereck im Flughafenhangar, Pferdeboxen überall dort, wo früher die Maschinen starteten. Dass für diese ungewöhnliche Kulisse der ehemalige Flughafen Tempelhof dient, darüber freut sich die in Berlin geborene Dressurreiterin besonders. Nicht nur, weil die 47-Jährige von diesem Rollfeld früher oft gestartet ist. Vor allem freut sich Heike Kemmer, dass es nach sechs Jahren wieder ein internationales Reitturnier in Berlin gibt.

Zwischen Tradition und Moderne präsentiert sich das neue Hauptstadt-Turnier. Das Gelände, der Termin am Tag der Deutschen Einheit, Erinnerungen an die Luftbrücke – all das schafft eine historische Atmosphäre, die mit großen Schwarz-Weiß-Fotos in Hangar Nummer sechs noch betont wird. Trotz der Historie weist vieles in die Zukunft: Die drei Hangars sind für fünf Jahre fest gemietet, mit Option auf weitere fünf. „Ich hoffe, dass das Turnier ein fester Bestandteil des Turnierkalenders wird“, sagte Springreiter Christian Ahlmann nach seinem ersten Parcours am Donnerstag. "Es ist beeindruckend, hier zu reiten“, sagte der 34-Jährige, und Heike Kemmer fügte hinzu: "Die Unterbringung der Pferde und der Boden sind sehr gut, das ist mir immer besonders wichtig.“

Das weitläufige Flughafengelände bietet ideale Bedingungen für ein Reitturnier. "Berlin hat einfach gefehlt, das war immer ein Gespräch unter den Reitern“, sagt Kemmer. Auch ein Grund, warum "gleich alle darauf ansprangen“, auch die Weltelite. Auch mit dem Zuschauerzuspruch waren die Veranstalter trotz leerer Ränge an den ersten Tagen zufrieden.

Der Samstagabend war mit 4500 Zuschauern ausverkauft. Dass viele der Reiter sich zuletzt des Dopings verdächtig gemacht haben, scheint die Besucher nicht zu stören. Das Turnier ist vor allem für den Nachwuchs der großen Berliner Reitsportszene eine Chance. "Dann sehen sie endlich mal wieder, wo sie stehen", sagt Heike Kemmer.

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