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TV-Übertragungen: ARD und ZDF drängen auf "sauberen Radsport"

Die öffentlich-rechtlichen Sender wollen Radsportveranstaltungen künftig nur noch übertragen, wenn diese mit gewisser Sicherheit als "sauber" eingestuft werden.

Mainz - Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten ARD und ZDF wollen künftig nur noch Radsportveranstaltungen übertragen, wenn sie weitgehende Sicherheiten haben, dass das Rennen ohne Doping-Missbrauch abläuft. Wie das ZDF bekannt gab, haben Vertreter der Sender diese Absicht dem Präsidenten des Bunds Deutscher Radfahrer (BDR), Rudolf Scharping, und Vertretern der drei deutschen Radrennställe Team T-Mobile, Gerolsteiner und Milram bei einem Gespräch in Mainz mitgeteilt. ZDF-Chefredakteur Nikolaus Brender kündigte an: "Wir wollen uns in allen Sportverträgen gegen Missbrauch absichern." Für den Fall künftiger Doping-Affären im Radsport wollen die Sender die Möglichkeit haben, aus Verträgen über TV-Rechte und TV-Übertragungen auszusteigen.

Brender betonte: "Wir wollen weiter Radsport senden, aber wir wollen gesunden Sport sehen, ohne den Missbrauch leistungsfördernder Mittel." Der Intendant des bei der ARD für den Radsport federführenden Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, forderte von allen Beteiligten glaubwürdige Maßnahmen, damit die Rundfunkanstalten "über einen sauberen Sport berichten" könnten.

Die Vertreter des Radsports kündigten bei dem Gespräch an, sich auch auf internationaler Ebene für Regelwerke einzusetzen, die Doping und Medikamentenmissbrauch so weit wie möglich ausschließen. Dazu gehören den Angaben zufolge Maßnahmen verbesserter Kontrollen im Vorfeld von Wettkämpfen, verschärfte Sanktionen bei Missbrauch für Sportler und Teams, juristische Möglichkeiten bei der Vertragsgestaltung und der Einsatz unabhängiger Kontrollinstanzen. Auch der BDR werde sich in naher Zukunft mit einer Verschärfung des Regelwerks befassen, kündigte Präsident Scharping an. (tso/ddp)

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