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Sport: U-Bahn in der Wüste

Ein Erdbeben erschüttert das Tennisturnier in Indian Wells, doch Mona Barthel bleibt unbeeindruckt und schlägt Ana Ivanovic.

Indian Wells - Es waren bange Augenblicke, die Deutschlands Fed-Cup-Spielerinnen Angelique Kerber und Mona Barthel am Montag vor ihren Drittrundenbegegnungen beim Tennisturnier im kalifornischen Indian Wells überstehen mussten. Die beiden Schleswig-Holsteinerinnen warteten im Vorfeld ihrer Duelle gegen Yanina Wickmayer und Ana Ivanovic unter einem Baum im Indian Wells Tennis Garden, als plötzlich der Boden wackelte. „Wir dachten, dass es sich anfühlt, als würde eine U-Bahn fahren – aber eine U-Bahn in der Wüste, das gibt's doch gar nicht“, sagte Kerber.

Die Seismographen zeigten ein Erdbeben der Stärke 4,7 an. „Es war ein ganz komisches Gefühl. Der ganze Boden hat gebebt, und im ersten Moment waren wir schon ein bisschen geschockt“, sagte Deutschlands Nummer eins. Auch Grand-Slam-Rekord-Champion Roger Federer hatte ein mulmiges Gefühl und rannte aus dem Haus, das er sich für die Zeit des mit fünf Millionen Dollar dotierten Masters-Turniers gemietet hat.

„Es war schon ein bisschen beängstigend, die Fenster wackeln zu sehen“, sagte der Vater von Zwillingen. Der Spanier Rafael Nadal lag gerade auf der Massagebank, als die Erde zu beben begann. „Ich habe mich ganz schön erschrocken“, gestand der Mallorquiner, der kampflos das Achtelfinale erreichte, weil sein argentinischer Gegner Leonardo Mayer verletzt passen musste. Nadal ist damit nur noch einen Sieg vom Viertelfinal-Showdown gegen Federer entfernt. Der Schweizer hatte beim 6:3, 6:1 gegen den Kroaten Ivan Dodig keine Mühe, zog sich jedoch eine leichte Blessur am Rücken zu. Zum Achtelfinale gegen seinen Landsmann Stanislas Wawrinka will Federer aber antreten.

Barthel verblüffte derweil mit ihrer Gala-Vorstellung gegen Ivanovic. Sie besiegte die Serbin 6:1, 3:6, 6:0 – und führte die einstige Nummer eins vor allem im dritten Satz phasenweise vor. Kerber zog mit einem 6:1, 7:6 (7:4)-Erfolg gegen die Belgierin Wickmayer ins Achtelfinale ein. Das Aus kam dagegen für Julia Görges, die gegen die Russin Nadia Petrowa beim 1:6, 2:6 chancenlos war. Bei den Herren schied Florian Mayer gegen den Tschechen Tomas Berdych mit 4:6, 1:6 aus.

Barthel zeigte sich nach ihrem starken Auftritt unbeeindruckt. „Ich habe versucht, mich auf mein Aufschlagspiel zu konzentrieren. Das hat im ersten und dritten Satz sehr gut funktioniert“, sagte die Nummer 28 der Weltrangliste. Als Ivanovic nach 100 Minuten den Ball ins Netz schlug und Barthel somit ihren dritten Matchball verwandeln konnte, ballte die ansonsten eher zurückhaltende Schleswig-Holsteinerin jubelnd ihre linke Faust. Nächste Gegnerin der 22-Jährigen ist nun im Achtelfinale die an Nummer sieben gesetzte Australierin Samantha Stosur. dpa

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