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ÜBER DIESEN MASSEUR SPRICHT GANZ BRASILIEN: ÜBER DIESEN MASSEUR SPRICHT GANZ BRASILIEN

Eine beherzte Fußabwehr, eine zweite gekonnte Parade im Liegen – Romildo Fonseca da Silva hatte in der 89. Minute alles richtig gemacht.

Eine beherzte Fußabwehr, eine

zweite gekonnte Parade im Liegen –

Romildo Fonseca da Silva hatte in der 89. Minute alles richtig gemacht. Das 2:2 seines Klubs Aparecidense gegen den Tupi F.C. war gerettet, der Einzug ins Halbfinale der Vierten Liga Brasiliens perfekt. Feiern lassen konnte er sich nach seiner Heldentat allerdings nicht, er musste sich vielmehr mit einem beherzten Sprint in Sicherheit bringen. Denn da Silva ist weder Abwehrspieler noch Torwart, sondern Masseur. Mit einem geistesgegenwärtigen Satz aufs Spielfeld war er für seinen Torhüter eingesprungen und hatte dem Klub aus dem zentralbrasilianischen Bundesstaat Goiás die Saison gerettet. Genauso geistesgegenwärtig handelte da Silva Sekundenbruchteile später, als er die Flucht vor gegnerischen Spielern und Sicherheitsleuten ergriff. In einem Internetvideo ist zu sehen, wie er beim Sprung über eine Werbebande zwar den Inhalt seines Arzneiköfferchens verliert, sein kleines Gepäckstück danach aber gekonnt zur Abwehr eines Verfolgers einsetzt und danach in den Katakomben verschwindet. Das Spiel wurde nach einer längeren Unterbrechung fortgesetzt, es blieb aber beim 2:2 und dem Weiterkommen Aparecidenses. „Ich bereue nichts, ich habe es aus Liebe zu meinem Verein getan“, sagte da Silva hinterher. Inzwischen hat der Masseur seine Meinung geändert und sich entschuldigt, seinem Klub droht eine drastische Strafe, der Masseur hat sogar Morddrohungen erhalten. Dabei wollte er doch nur einen größeren Beitrag zum Erfolg leisten, als immer nur müde Waden zu kneten. Lars Spannagel

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