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Sport: Übergang am Flügel

Auch gegen Gießen vertritt Albas starker Bryce Taylor den verletzten McElroy

Berlin - Bryce Taylor ist ein Basketballer, für den Understatement auf der höchsten Pflegestufe steht. „Meine Rolle ist in den vergangenen Wochen größer geworden“, sagt der US-Amerikaner und untertreibt maßlos. Knapp unter vier Punkte pro Spiel lautete sein Saisonschnitt für Alba Berlin, in den vergangenen sieben Spielen waren es plötzlich 15 im Schnitt, gekrönt von 20 Punkten beim 95:78-Sieg in Quakenbrück – seine Bestleistung in der Bundesliga. „Darüber bin ich sehr glücklich“, sagt der 24-Jährige, „aber es ist mir egal, ob ich starte oder von der Bank komme, ich will dem Team helfen, zu gewinnen.“

Doch natürlich spielt Taylor am liebsten so lange wie möglich, und das tut er derzeit viel und gut. Seine spektakulären Dunkings, eleganten Korbleger und klugen Defensiv-Aktionen waren ein wichtiger Faktor in den vergangen, erfolgreichen Wochen, in denen die Berliner sechs Mal in Folge siegten, dann unglücklich gegen Bamberg verloren (aber überzeugten) und sich nun Platz drei von den Artland Dragons zurückholten.

Das war nicht immer so. Zu Saisonbeginn hemmte den Neuzugang aus Bonn sichtlich Albas Option, den Vertrag nach zwei Monaten kündigen zu können. Man merkte dem 1,95-Meter-Mann in der Probezeit das Bemühen an, ja keinen Fehler zu machen. Als Taylor sich endlich unter Lukas Pavicevic etabliert hatte, kamen die Teamkrise und der Trainerwechsel. Unter dem neuen Coach Muli Katzurin wollte er erstmal wieder keinen Fehler machen. Mittlerweile traut sich der Kalifornier mehr zu. „Ich spiele jetzt mehr, das gibt mir Selbstvertrauen“, analysiert Taylor in erschlagender Einfachheit.

Dabei profitierte der Flügelspieler zunächst von der Ellbogenverletzung von Julius Jenkins und nun von den Rückenproblemen von Immanuel McElroy, den er in Quakenbrück vertrat. Seit einer falschen Bewegung im Spiel gegen Bamberg vor zwei Wochen plagen den 31-Jährigen der Lendenwirbel und der Ischias-Nerv, „ich habe ständig einen leichten Schmerz“, sagt McElroy. Im Lauf der kommenden Woche soll er wieder ins Training einsteigen, im Heimspiel heute gegen die Gießen 46ers (20 Uhr, Arena am Ostbahnhof) wird er wieder von Taylor vertreten. Angst, dabei einen Fehler zu machen, hat er längst nicht mehr. Dominik Bardow

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