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Toni

© dpa

Uefa-Cup: Eine langweilige neue Erfahrung

Bayern München siegt im ungeliebten Uefa-Cup 1:0 gegen Belenenses Lissabon.

Wahrscheinlich war den Fans einfach langweilig: „Rote Schuhe für den Ribéry“, sangen sie. Da lief schon die zweite Halbzeit im Uefa-Cup-Erstrundenspiel zwischen dem FC Bayern und Belenenses Lissabon. Im Grunde war das ja auch phasenweise das auffälligste in dieser Partie: Dass Franck Ribéry preußenblaue Schuhe trug. Vermutlich haben auch die Spieler von Belenenses ein paar Mal zu oft auf Ribérys Schuhe geschaut – zumindest in der ersten Halbzeit. Da nämlich hätten die Bayern ebenso ohne Torwart Oliver Kahn auflaufen können. Am Ende siegten sie dennoch lediglich 1:0 (1:0).

Für einige auf dem Rasen war dieser Abend eine Art Abenteuer: Für die Akteure von Belenenses, das zuletzt vor 18 Jahren an einem internationalen Wettbewerb teilgenommen hatte, und auch für Marcell Jansen, den Linksverteidiger des FC Bayern, der bislang nur Borussia Mönchengladbach und also den Abstiegskampf gewöhnt war. „Ich freue mich auf diese neue Erfahrung“, sagte Jansen vor der Partie. Entsprechend trat er auf: Die erste halbe Stunde war er an nahezu jedem Angriff maßgeblich beteiligt, einmal verpasste Luca Toni nach seiner Flanke freistehend das Tor, ein anderes mal verfehlte er selbst das Tor knapp. Nur am Treffer zum 1:0 war er nicht beteiligt: Mark van Bommel flankte in der 34. Minute auf Luca Toni, der alleine vor dem Torhüter stand und den Ball mühelos ins Netz schoss. Danach wurde das Spiel bisweilen etwas langweilig, weil die Bayern verständlicherweise Kräfte sparten und weil Belenenses den Münchnern vor 64 000 Zuschauern kaum etwas entgegenzusetzen hatte.

Am eigenen Strafraum aber waren die Portugiesen stets wachsam, weshalb es bis zum Schluss beim 1:0 blieb. Daran konnte auch Jan Schlaudraff, der sechs Minuten vor dem Ende nach langer Verletzungspause sein Debüt für die Bayern gab, nichts mehr ändern – wenngleich er selbst in diesen wenigen Minuten noch einmal für neuen Schwung im Offensivspiel sorgen konnte. Dort hatte Lukas Podolski, der für den gesperrten Miroslav Klose an der Seite von Luca Toni stürmte, zuvor einige Male die letzte Präzision vermissen lassen.

„Das war kein Wunschergebnis, dazu fehlt ein Tor“, sagte Trainer Ottmar Hitzfeld nach der Partie. Manager Uli Hoeneß entdeckte immerhin noch etwas Positives: „Das Gute an diesem 1:0 ist, dass die Mannschaft das Rückspiel nicht auf die leichte Schulter nehmen wird.“ In zwei Wochen wollen die Münchner die Gruppenphase des Uefa-Cups erreichen. „Wir haben eine gute Ausgangsposition geschaffen. Der FC Bayern kann auch auswärts stark spielen“, sagte Ottmar Hitzfeld.

Michael Neudecker[München]

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