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Uefa-Cup: Eintracht Frankfurt verpasst das Wunder

Trotz einer bravourösen Abwehrschlacht und des "doppelten Takahara" hat Eintracht Frankfurt das Fußball-Wunder am Bosporus knapp verpasst und ist aus dem Uefa-Cup ausgeschieden.

Istanbul - Mit seinen Treffern in der 8. und 51. Minute hatte Naohiro Takahara den Bundesligisten am Mittwochabend beim 2:2 (1:0) bei Fenerbahce Istanbul aussichtsreich in Führung gebracht, doch Tuncay (62.) und "Joker" Semih (82.) drehten den Spieß noch zu Gunsten des türkischen Tabellenführers um. Denn "Fener" zog dank des Teilerfolgs an Stelle der Hessen in die Runde der letzten 32 des UEFA-Pokals ein, die einen Sieg benötigt hätten. Istanbuls 2:2- Schütze Semih sah in der Nachspielzeit noch die Gelb-Rote Karte.

Vor 48.000 Zuschauern im Sükrü-Saracoglu-Stadion, darunter 1500 mitgereisten Eintracht-Fans, blieb Frankfurts Traum vom größten internationalen Erfolg seit Erreichen des Viertelfinales bei der letzten Europacup-Teilnahme vor elfeinhalb Jahren unerfüllt. Zudem gehen dem deutschen Fußball durch das Scheitern der Hessen weitere wichtige Punkte für die Uefa-Fünfjahres-Wertung verloren.

Enttäuschung ist groß nach dem unglücklichem Aus

"Diese Leistung haben die wenigsten meiner Mannschaft zugetraut. Es haben nur Kleinigkeiten gefehlt und wir wären weiter", sagte der "stolze" Eintracht-Trainer Friedhelm Funkel. Maßlos enttäuscht über das unglückliche Aus war dagegen Mittelfeldakteur Benjamin Köhler: "Wir haben unser Bestes gegeben. Aber nach einem 2:0-Vorsprung dürfen wir uns das Spiel nicht mehr aus den Händen nehmen lassen. Der Anschlusstreffer der Türken ist einfach zu früh gefallen."

Vier Tage nach der 2:6-Heimniederlage gegen Werder Bremen in der Bundesliga verstärkte Trainer Funkel mit einer Viererkette in der Abwehr und einem Fünfer-Mittelfeld die Defensive. Hinter Ein-Mann- Spitze Takahara erhielt Markus Weissenberger als Spielmacher den Vorzug vor Alexander Meier.

Frankfurter von fanatischen Fenerbahce-Fans ausgepfiffen

Und der Österreicher war beim ersten guten Angriff der Hessen mit einer Maßflanke auf Takaharas Kopf der Wegbereiter der überraschenden Führung. Denn zuvor hatten Aurelio (6.) und Mateja Kezman (7.), dessen Schuss Sotirios Kyrgiakos kurz vor der Linie klärte, gute Chancen für die heimstarken Türken.

Die Frankfurter, die bei Ballbesitz vom fanatischen Fenerbahce- Anhang lautstark ausgepfiffen wurden, versuchten dem immensen Druck der druckvoll über außen angreifenden Hausherren zu widerstehen. Der starke Tuncay mit einem wuchtigen Lattenschuss aus 20 Metern (20.), Aurelio (27.), dessen Fernschuss Keeper Markus Pröll entschärfte und Alex (33.) hatten das 1:1 gegen die kaum noch zu Entlastungsangriffen kommenden Gäste auf dem Fuß. Mit dem Pausenpfiff verhinderte Proll bei Kezmans Kopfball per Glanzparade den Ausgleich.

Nach dem Wiederanpfiff schlugen die Deutschen erneut früh und eiskalt zu. Und wieder war es der Japaner Takahara, der per Kopf diesmal eine Flanke von Albert Streit vollendete. Die Türken reagierten auf den erneuten Schock nach einer kurzen Phase der Verunsicherung mit wütenden Gegenangriffen und wurden nach einer Ecke belohnt, als Tuncay mit einem platzierten Kopfball verkürzen konnte. Funkel wechselte kurz darauf für den ausgelaugten Weissenberger Meier ein, von dem er sich mehr Entlastung versprach. Doch in erster Linie war die starke Innenverteidigung mit Vasoski und Kyrgiakos gefordert. Beim bitteren Ausgleich war aber auch dieses starke Duo machtlos. (tso/dpa)

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