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Uefa-Cup: Frankfurt gegen Newcastle torlos

Fußball-Bundesligist Eintracht Frankfurt wartet weiter auf den ersten Sieg in der Gruppenphase des Uefa-Cups: Im Heimspiel gegen Newcastle zeigten sich die Hessen als schlechte Chancenverwerter.

Frankfurt/Main - In ihrem dritten Spiel der Gruppe H mussten sich die Hessen in der heimischen Commerzbank-Arena mit einem 0:0 gegen den englischen Erstligisten Newcastle United begnügen. Vor 47 000 Zuschauern im ausverkauften Stadion war die Eintracht nahezu über die gesamte Spiellänge die deutlich überlegene Mannschaft, scheiterte aber nicht zum ersten Mal in dieser Saison an der mangelhaften Chancenverwertung.

Dennoch bewahrte sich das Team von Trainer Friedhelm Funkel, das bei nunmehr zwei Punkten Tabellenletzter bleibt, die Chance auf das Erreichen der Zwischenrunde. Da Celta Vigo zu einem 1:0 (0:0)-Heimsieg über Fenerbahce Istanbul kam, sind bis auf Newcastle alle Mannschaften noch in Reichweite. Die Engländer stehen mit zehn Punkten bereits als Gruppensieger fest. Es folgen Vigo (4 Punkte), Istanbul und der US Palermo (beide 3). Die Eintracht benötigt am letzten Spieltag in Istanbul allerdings einen Sieg, um sich noch sicher für die Zwischenrunde zu qualifizieren. Der Ausgang der Parallelpartie zwischen Palermo und Vigo wäre in diesem Fall nebensächlich.

Schlechter Chancenverwerter

"Es ist zumindest schön, dass noch nicht alles vorbei ist", freute sich Christoph Spycher trotz des enttäuschenden Endergebnisses. Auch Albert Streit bemühte, sich das Positive aus der Partie zu ziehen. Wenn man so in Istanbul auftrete, sei noch alles möglich, übte sich der Mittelfeldspieler in Optimismus.

Tatsächlich wurde den Eintracht-Fans unter den Zuschauern mit dem Anpfiff jede Menge geboten. Dennoch entwickelte sich nicht die erwartete hochklassige Partie. Denn die bereits qualifizierten Engländer traten entsprechend defensiv auf und ließen Frankfurt das Spiel machen. So bestimmte die Eintracht die Partie während der gesamten ersten Halbzeit und setzte den Gast mit einer Daueroffensive unter Druck.

Doch die Hessen präsentierten sich wieder einmal als schlechter Chancenverwerter. Die größten Möglichkeiten vergaben dabei Albert Streit, der United-Keeper Shay Given direkt auf die Schoner schoss (25.) und Ioannis Amanatidis, der nur eine Minute später völlig unbedrängt über das Tor köpfte. Dabei nahm der Grieche dem besser postierten Streit den Ball weg. Für die Eintracht wurde es eigentlich nur einmal gefährlich, als Emre einen Freistoß knapp neben das Frankfurter Tor setzte (45.).

Bruch im Spiel

Vor dieser Chance hatte Schiedsrichter Pedro Proenca zwischenzeitlich für einen Bruch im Frankfurter Spiel gesorgt. Nach einer guten halben Stunde hatte der Portugiese kurzfristig den Überblick verloren und für aufkommende Hektik gesorgt.

Mit dem Seitenwechsel kehrte die Ruhe in die Partie zurück und Frankfurt setzte sein dominantes Spiel fort. Nur kurz nach dem Wiederbeginn scheiterte erneut Amanatidis mit dem Kopf und übersah dabei zum zweiten Mal den besser postierten Streit (50.). Die Hessen schalteten nun auf eine kontrollierte Offensive um und versuchten das Spielgeschehen aus dem Mittelfeld zu bestimmen.

An der Dominanz änderte sich dadurch nichts, aber Newcastle fand dank des geringeren Tempos nun eher den Weg vor das gegnerische Tor. So rettete Sotirios Kyrgiakos auf der Linie, als der gerade erst eingewechselte Antoine Sibierski frei zum Kopfball kam (61.). Auf der Gegenseite scheiterte Amanatidis an Given (64.).

Trainer Funkel trotz Nullnummer zufrieden

Aber trotz der Überlegenheit fand Frankfurt nun seltener den Weg in Newcastles Strafraum. In dieser Phase sorgten lediglich Benjamin Köhler mit einem Kopfball und im Gegenzug Emre, der an Eintracht-Keeper Markus Pröll scheiterte (79.), für Aufregung. Dann setzte Frankfurt vergeblich alles auf eine Karte, doch Takahara (86.) und Köhler (89.) vergaben die letzten Chancen.

Trotz der Nullnummer zeigte sich Trainer Funkel mit der Leistung zufrieden. "Mehr als die Mannschaft gemacht hat, kann man einfach nicht zeigen", sagte der 53-Jährige und legte aber gleichzeitig den Finger auf die Wunde. Die Tore hätten gefehlt, sagte er, wollte das aber nicht als Kritik verstehen. Das sei einfach Pech, denn man habe den Gegner beherrscht, ergänzte Funkel. "Sie haben alles gegeben. Sie sind K.O., sie sind fertig", lobte er seine Spieler.

Ähnlich sah es Spycher. "Wir wollten uns nicht verstecken und haben eine Großzahl von Torchancen herausgespielt", war der Abwehrspieler nicht unzufrieden. Für Streit war dies an diesem Abend jedoch zu wenig. "Hätten wir heute alle unsere Chancen genutzt, geht das Spiel vielleicht 4:0 oder 5:0 aus", trauerte der 26-Jährige den vergebenen Gelegenheiten nach. (Von Holger Pfeiffer, ddp)

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