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Lehmann

© dpa

Uefa-Cup: Stuttgart fehlt die Zielstrebigkeit

Titelverteidiger Zenit St. Petersburg war für den biederen VfB Stuttgart eine Nummer zu groß. Die zu lange ideenlosen Schwaben sind im Uefa-Cup ausgeschieden.

Manchmal reicht es nicht, bemüht zu sein, um berühmt zu werden. Dem VfB Stuttgart bleibt nach dem 1:2 im Rückspiel der Zwischenrunde des Uefa-Cups nur der Trost einer Einnahme von einer Million Euro. Den Einzug ins Achtelfinale schaffte Titelverteidiger Zenit St. Petersburg, der bereits das Hinspiel mit 2:1 gewonnen hatte. Vor 34.500 Zuschauern erzielte Igor Semschow das 1:0 kurz vor der Pause. Stuttgarts Timo Gebhardt schaffte noch das späte 1:1, dem Wictor Faysulin aber den Siegtreffer folgen ließ.

Die erste Chance in einer offen geführten Partie hatte Titelverteidiger St. Petersburg durch Konstantin Syrianow. Torhüter Jens Lehmann konnte dessen Schuss noch zur Ecke ablenken. Die Stuttgarter gingen zwar mit viel Schwung in die Aufholjagd nach dem Hinspiel, aber bis auf einen Schuss durch Mario Gomez kam in der ersten halben Stunde wenig dabei heraus. Angeblich elf Scouts namhafter europäischer Vereine beobachteten den Nationalstürmer, darunter Manchester United und FC Barcelona. Zu den Interessenten wird auch Bayern München gerechnet. Seit Wochen wird in Stuttgart über einen Wechsel des 23-jährigen Stürmers im kommenden Sommer spekuliert. Da Gomez zuletzt in 32 Spielen 24 Tore schoss, rechnet selbst Stuttgarts Manager Horst Heldt bald "mit weiteren Angeboten".

Diesmal aber blieb der begehrte Gomez, der im Hinspiel das eine Tor des VfB erzielte, ohne nachhaltigen Erfolg - auch, weil die Schwaben im Mittelfeld zu wenig Druck entwickelten. Immerhin: In der ersten Halbzeit traf Cacau einmal den Pfosten. Für St. Petersburg vergab auf der anderen Seite der Ungar Szabolcs Huszti, der zuletzt bei Hannover 96 unter Vertrag stand. Die Führung für die Russen erzielte dann aber Semschow, der von der Strafraumgrenze mit einem flachen Schuss ins Eck zum Erfolg kam. Es war ein verdienter Lohn für mehr Zielstrebigkeit im Angriffsspiel.

St. Petersburg hatte sich auf dem Trainingsgelände des FC Bayern München auf Stuttgart vorbereitet - es schien kein schlechtes Omen zu sein. Man wollte dem Winter daheim entgehen und fand sich im Schneegestöber von München wieder. Immerhin konnte so Anatoli Timoschtschuk die Umgebung seines neuen Vereins kennen lernen. Der Mittelfeldspieler wechselt im Sommer für elf Millionen Euro von Zenit zum FC Bayern. In Stuttgart fehlte er wegen einer Gelbsperre und saß auf der Tribüne.

Dort ist ihm in der zweiten Hälfte sicher warm ums Fußballherz geworden. Nun war es seine Mannschaft, die die Begegnung lange im Griff hatte. Erst als die Schwaben Elson, Ciprian Marica und Gebhardt brachten und letzterer das Spiel noch einmal spannend machte, stand der VfB kurz vor dem Einzug in die Verlängerung. Trotz Gebhardts erstem Tor beim ersten Einsatz hielt die Spannung aber nicht lange. Ein Konter der Russen beendete alle Hoffnungen.

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