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Uefa-Cup: War's das schon, Werder?

Nach einer enttäuschenden Vorstellung benötigt der SV Werder Bremen schon ein Fußball-Wunder, um doch noch ins Endspiel des Uefa-Pokals einzuziehen. Bei Espanyol Barcelona setzte es eine herbe Niederlage.

Barcelona - Der Tabellen-Zweite der Bundesliga verlor überraschend klar mit 0:3 (0:1) bei Espanyol Barcelona und nimmt damit eine schwere Hypothek mit ins Halbfinal-Rückspiel in einer Woche im heimischen Weserstadion. Vor 37.000 Zuschauern besiegelten Moises Hurtado (20.), Walter Pandiani (50.) mit seinem elften Tor im laufenden Wettbewerb und Coro (87.) die erste Niederlage der Bremer nach zwölf Pflichtspielen. In der 58. Minute sah Werder-Torhüter Tim Wiese wegen einer Notbremse gegen Espanyols Kapitän Raul Tamudo die Rote Karte und muss im zweiten Duell gegen die Katalanen zuschauen.

Mit einer konzentrierten Defensivleistung und ohne Gegentor wie in Alkmaar und Vigo wollte Werder den Grundstein für die erste Final-Teilnahme im Europapokal seit 15 Jahren legen, doch ausgerechnet das Prunkstück der vergangenen Wochen war im Olympiastadion drei Mal nicht im Bilde. Aber auch im Spiel nach vorne fanden die Bremer keine Mittel, um das engmaschige Bollwerk des Uefa-Cup-Finalisten von 1988 zu knacken. Mit kompromisslosem Einsatz kaufte der Tabellenzehnte der Primera Division, der auf dem Weg in die Vorschlussrunde noch kein Spiel verlor, den zu unentschlossen wirkenden Norddeutschen den Schneid ab.

Werders gefürchtete Offensive kaum zu sehen

Da sich Ballzauberer Diego häufig gleich mehreren Gegenspielern gegenüber sah und immer wieder hart attackiert wurde, war vom stärksten Angriff der Bundesliga wenig zu sehen. Miroslav Klose, um dessen Zukunft es im Vorfeld des Spiels heftige Spekulationen gegeben hatte und der auch vom FC Barcelona umworben wird, konnte sich ebenso wenig in Szene setzen wie sein Nebenmann Aaron Hunt. Eine Viertelstunde vor Schluss holte Trainer Thomas Schaaf den schwachen Klose vom Feld und ersetzte ihn durch Hugo Almeida.

Nachdem die Bremer die Partie 20 Minuten lang recht gut im Griff hatten, gerieten sie durch eine der gefürchteten Standardsituationen Espanyols, vor denen Thomas Schaaf seine Spieler eindringlich gewarnt hatte, in Rückstand. Nach einem kurz ausgeführten Eckball von Ivan de la Pena ließ Hunt Rufete ungehindert flanken und der freistehende Hurtado köpfte unhaltbar für Tim Wiese zum 1:0 ein.

Bremer zeitweise völlig von der Rolle

Das Gegentor brachte die Bremer sichtlich aus dem Konzept. Indiz für die Verunsicherung war eine verunglückte Rückgabe von Patrick Owomoyela, die Wiese zur Kopfball-Abwehr kurz vor der Torlinie zwang. Mit einer Scheibenwischer-Bewegung in Richtung seines Teamkollegen machte der Schlussmann seinem Unmut Luft. Während die Hanseaten vor der Pause bis auf einen Kopfball von Naldo (30.) keine Torgefahr mehr ausstrahlten, mussten sie sogar einen höheren Rückstand fürchten. In der 42. Minute entschärfte Wiese einen Distanzschuss von Jesus Maria Lacruz mit beiden Fäusten.

Fünf Minuten nach Wiederbeginn war erneut eine Ecke von de la Pena Ausgangspunkt des zweiten Espanyol-Tores. Der von der Werder-Abwehr nicht energisch genug bewachte Uruguayer Pandiani stieg am höchsten und fälschte den Ball mit dem Kopf zum 2:0 ab. Der Platzverweis für Wiese war nur wenig später der nächste Schock für den Bundesliga-Zweiten, der sich verzweifelt, aber erfolglos um den Anschluss bemühte. Andreas Reinke ging anschließend zwischen die Pfosten und konnte sich in der Schlussphase über mangelnde Beschäftigung ebenfalls nicht beklagen und kassierte drei Minuten vor dem Ende den dritten Gegentreffer.

Sevilla verliert bei CA Osasuna

Auch Titelverteidiger FC Sevilla muss um den Einzug in das Endspiel des Uefa-Pokals bangen. Der Tabellenzweite der Primera Division verlor im zweiten Halbfinal-Hinspiel das spanische Duell bei CA Osasuna mit 0:1 (0:0). Roberto Soldado (55. Minute) erzielte den einzigen Treffer der Partie. (Von Michael Rossmann, dpa)

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