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Uefa-Pokal: In letzter Minute

Hertha BSC ist mit einem glücklichen 1:0-Erfolg bei Apoel Nikosia in den Uefa-Pokal gestartet. Erst ein Elfmetertor von Marcelinho in der Nachspielzeit sicherte den Berlinern den Sieg.

Nikosia (15.09.2005, 22:13 Uhr) - Wie schon vor drei Jahren hat Hertha BSC mit einem Last-Minute-Tor noch den Sieg bei Apoel Nikosia auf Zypern aus dem Feuer gerissen. Mit einem verwandelten Foulelfmeter in der zweiten Minute der Nachspielzeit sicherte Marcelinho den Berlinern am Donnerstagabend den schmeichelhaften 1:0 (0:0)-Erfolg und damit einen erfolgreichen Uefa-Cup-Start. Der über weite Strecken enttäuschende Hauptstadtclub zeigte aber wie zuletzt in der Bundesliga eine hohe Effektivität und kann nun am 29. September im Rückspiel den Einzug in die Gruppenphase perfekt machen. Vor 6362 Zuschauern im GSP Stadion im griechischen Teil der geteilten Insel-Hauptstadt kassierten die Gastgeber allerdings eine unverdiente Niederlage.

«Das war sicher kein schönes Spiel, aber wichtig ist das Ergebnis. Wir haben jetzt eine gute Ausgangsposition», meinte Hertha-Trainer Falko Götz. «Gott sei Dank kam der Yildi rein - da kam frischer Wind, und das Spiel ist gekippt», kommentierte Niko Kovac die entscheidende Einwechslung von Spielmacher Yildiray Bastürk in der 79. Minute. «Wir haben uns lange schwer getan und zu wenig Möglichkeiten erarbeitet. Im Rückspiel müssen wir uns steigern», forderte Yosip Simunic, und Andreas Neuendorf stachelte seine Mannschaftskollegen an: «Da sollten wir einen mit dem Hammer auf den Kopf kriegen, wenn wir jetzt noch etwas anbrennen lassen.»

Die Berliner absolvierten ihr 73. Europacup-Spiel weitgehend nur auf Sparflamme, sicherten sich den wichtigen Auswärtserfolg trotz weniger Chancen. Vorsicht kam zuerst - Mut und Risiko fehlten dagegen in den Aktionen der Hertha. Dabei hatte sich Götz für sein erstes Europapokal-Spiel als Trainer eigentlich vorgenommen, die erste Runde gegen den 20-maligen zypriotischen Meister möglichst schon im Hinspiel zu entscheiden. Vor allem Spielmacher Marcelinho, den auch das Lob von Bayern-Trainer Felix Magath («einer der interessantesten Spieler der Liga») wenig beflügeln konnte, vermochte bei besten äußeren Bedingungen das Spiel erneut nicht zu beleben.

Schon nach vier Minuten verstolperte Marcelinho zwölf Meter vor dem Tor die erste Berliner Gelegenheit. Danach war gegen bissige Gastgeber erst einmal die Abteilung Defensive gefordert, die vor allem gegen den schnellen Nektarios Alexandrou viel Mühe hatte. Zunächst konnte Dick van Burik den Angreifer abblocken (5.). Dann zögerte Torwart Christian Fiedler nach einer Ecke, Abwehrmann Demetris Deskalakis verpasste (20.). Und schließlich musste Fiedler nochmals gegen Alexandrou Kopf und Kragen riskieren.

Vor allem die Spieleröffnung der Berliner, die ohne den im Uefa-Pokal gesperrten Marko Pantelic antraten, aus der Defensive war katastrophal. Im Mittelfeld fehlte Bewegung, und vorn verlor der als einzige Spitze aufgebotene Solomon Okoronkwo fast jeden Ball. So blieben Chancen für den Bundesligisten Mangelware. Als sich Ellery Cairo einmal über die rechte Seite durchsetze, schoss Neuendorf nur wenige Zentimeter am Apoel-Tor vorbei. (Von Jens Mende, dpa)

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