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Uefa-Pokal: Werder hofft auf neues Wunder

Bremen will ins Uefa-Cup-Finale. Die Ausgangslage nach der 0:3-Hinspielschlappe bei Espanyol Barcelona ist ähnlich wie vor den legendären Spielen, die den Mythos vom "Wunder von der Weser" begründeten.

Bremen - Drei Mal schaffte es Werder bisher im Europacup, einen Drei-Tore-Rückstand noch wettzumachen und eine Runde weiter zu kommen. Spartak Moskau, Dynamo Berlin, Olympique Lyon hießen die Gegner. So bleibt den angeschlagenen und vom Wechsel-Theater zermürbten Bremern die vage Hoffnung auf ein viertes "Wunder", um doch noch das Uefa-Cup-Endspiel zu erreichen.

"Wir können solche Spiele drehen, aber dann müssen wir anders auftreten", sagte Manager Klaus Allofs. Die Leistungen im Hinspiel in Barcelona, aber auch bei der 2:3-Niederlage in der Bundesliga gegen den Abstiegskandidaten Arminia Bielefeld geben für das Alles-oder-Nichts-Spiel kaum Anlass zu Hoffnung. Vielmehr hat Allofs in der Schlussphase der Saison ein Problem ausgemacht, das für die ehrgeizigen Ziele der Bremer im internationalen Geschäft und in der Meisterschaft zur Gefahr geworden ist: "Mit der hohen Belastung und der Drucksituation werden nicht alle unsere Spieler fertig."

Rummel um Klose

Miroslav Klose hat auf den letzten Drücker die Diskussionen um seine Person zumindest etwas entschärft und einen Tag vor dem wichtigen Spiel gegen Espanyol Barcelona für vorerst klare Verhältnisse gesorgt. "Wir sind froh, dass diese Entscheidung jetzt endlich gefallen ist", kommentierte Werder-Manager Klaus Allofs die Entscheidung, die zumindest kurzfristig etwas Ruhe bringt und die Vorbereitung nicht noch weiter stört.

Der von Bayern München umworbene Stürmer gab nach einem Gespräch mit der Werder-Geschäftsführung bekannt, dass er noch ein Jahr in Bremen bleiben will. "Es war wichtig, dass wir das jetzt vor dem Spiel bekannt gegeben haben, um die Spekulationen zu beenden", sagte Klose. Zu seiner Zukunft befragt, blieb er klare Aussagen jedoch schuldig und antwortete lediglich: "Es ist noch alles möglich."

Allofs: Verein, Mannschaft und Fans müssen Kräfte bündeln

Manager Allofs meinte: "Wir hätten uns gewünscht, dass er früher zu diesem Ergebnis gekommen wäre, aber jetzt haben wir die nötige Klarheit, um mit voller Kraft die letzten Aufgaben dieser Saison anzugehen. Gerade nach den Turbulenzen der letzten Tage ist es jetzt wichtig, dass Verein, Mannschaft und Fans ihre Kräfte bündeln und wir mit der vollen Unterstützung unserer Anhänger in das Halbfinal-Rückspiel gegen Espanyol gehen können."

Was nach 2008 passiert, ist indes ungeklärt. Das Angebot zur Vertragverlängerung in Bremen lehnte der Spieler ab, ein späterer Wechsel zu den Bayern ist damit nach wie vor möglich. Wie die Werder-Fans reagieren werden, ist daher offen. "Ich glaube, dass das auch für die Fans eine Aussage ist, mit der sie gut klar kommen können", sagte Trainer Thomas Schaaf. Vor dem Hinspiel war das Geheimtreffen des Werder-Profis mit den Bayern bekannt geworden, anschließend zeigte vor allem der Stürmer selber die schwächste Leistung im Bremer Trikot und die mitgereisten Anhänger den Stürmer schimpften: "Wir wollen keine Bayern-Schweine."

Werder weiter mit Personalsorgen

Seinen Platz in der Startelf gegen Espanyol dürfte Klose durch seine Entscheidung nun trotz allem sicher haben, zumal Trainer Thomas Schaaf durch den langfristigen Ausfall von Ivan Klasnic und die fehlende internationale Spielberechtigung von Markus Rosenberg die Alternativen im Sturm fehlen. Für den rot-gesperrten Tim Wiese steht gegen Barcelona erneut Andreas Reinke im Tor, für den gelb-gesperrten Clemens Fritz dürfte Patrick Owomoyela in der Verteidigung von links auf rechts rücken. Da Pierre Wome noch Probleme hat, ist ein Einsatz von Christian Schulz als Linkeverteidiger wahrscheinlich. Die Nationalspieler Per Mertesacker und Tim Borowski fehlen weiter.

Voraussichtliche Aufstellungen:

Werder Bremen: Reinke - Owomoyela, Pasanen, Naldo, Schulz - Baumann (Jensen) - Frings, Vranjes - Diego - Klose, Almeida (Hunt)
Espanyol Barcelona: Iraizoz - Lacruz, Jarque, Torrejón, Chica (David) - Zabaleta, Ito - Rufete, Luis García, Riera - Tamudo

Schiedsrichter: Bertrand Layec (Frankreich)

(Von Michael Rossmann, dpa)

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