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Sport: Uefa untersucht Krawalle

DFB: Slowakei trägt Mitschuld

Berlin - Die Uefa hat eine Untersuchung der Ausschreitungen am Rande des EM-Qualifikationsspiels Slowakei – Deutschland am Mittwoch (1:4) eingeleitet. Dies teilte ein Sprecher des Europäischen Fußball-Verbands auf Anfrage mit. Der Bericht des Spielbeobachters Ioan Lupescu liege nun vor; darin würden die Unruhen im deutschen Fanblock im Stadion Tehelne Pole erwähnt. „Wir untersuchen gegenwärtig das Verhalten der deutschen Fans“, sagte der Sprecher. „Beide Verbände sind zu einer Stellungnahme aufgefordert worden.“ Die Verhandlung und das Urteil sind für den 9. November angesetzt. Da es sich bei den Ausschreitungen und den rassistischen Schmähungen in Bratislava im Block der deutschen Fans um einen Wiederholungsfall handelt, könnte den Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine Strafe von einer Platzsperre bis zu einem Punktabzug ereilen. Bereits vor einem Jahr war es während eines Testspiels ebenfalls in Bratislava zu Ausschreitungen durch deutsche Hooligans gekommen.

Beim DFB geht man allerdings nicht von einer Bestrafung aus. „ Das kann ich mir nicht vorstellen“, sagte DFB-Mediendirektor Harald Stenger, „aber ich will einem Urteil der Uefa auch nicht vorgreifen“. Er gehe davon aus, dass „das Verursacherprinzip dividiert“ werde: „Natürlich waren das deutsche Zuschauer, aber wir werden die Uefa darauf hinweisen, dass die Slowaken potenziellen Randalierern Karten auf dem freien Markt verkauft haben – entgegen unserem ausdrücklichen Wunsch.“ Der DFB wolle in seiner Stellungnahme zudem dokumentieren, welche Präventivmaßnahmen er in Zusammenarbeit mit den deutschen Sicherheitsbehörden getroffen habe, um Hooligans von dem Spiel fernzuhalten. „Es war eindeutig zu sehen, dass es in dem Block, der mit Karteninhabern aus DFB-Kanälen gefüllt war, keinerlei Ausschreitungen gegeben hat“, sagte Stenger.

Christian Hönicke

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