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Sport: Um die Chance gebracht

Zweite Halbzeit in Mönchengladbach: Leverkusens Andrej Woronin schießt einen Freistoß von der linken Seite ins Tor, doch Schiedsrichter Franz-Xaver Wack erkennt den Treffer nicht an. Obwohl der Ball unberührt ins Tor geflogen ist, hat er den Treffer wegen eines Remplers im Strafraum nicht gewertet.

Zweite Halbzeit in Mönchengladbach: Leverkusens Andrej Woronin schießt einen Freistoß von der linken Seite ins Tor, doch Schiedsrichter Franz-Xaver Wack erkennt den Treffer nicht an. Obwohl der Ball unberührt ins Tor geflogen ist, hat er den Treffer wegen eines Remplers im Strafraum nicht gewertet. Der „Sportinformationsdienst“ schreibt von einer „krassen Fehlentscheidung“. Stimmt das, Herr Fröhlich?

Franz-Xaver Wack hat regelkonform entschieden. Er hat gesehen, dass im Strafraum ein Mönchengladbacher Spieler von einem Leverkusener gestoßen wurde, was als Regelwidrigkeit zu werten ist. Zwar ist der Mönchengladbacher Spieler nicht hingefallen, aber das ist nicht der Maßstab der Regelauslegung. Er musste nach dem Stoß ein, zwei Schritte nach vorne machen, um sein Gleichgewicht wieder zu finden, und ist damit um die Chance gebracht worden, zum Kopfball hochzuspringen. Damit ist eine regelwidrige Beeinträchtigung gegeben. Dass der Ball ins Tor flog, ohne dass ihn ein Spieler berühren konnte, ist kein Grund, diese Regelwidrigkeit nicht zu ahnden. Ein Foul muss immer geahndet werden, unabhängig davon, in welchem Bereich des Spiels es erfolgt ist. Es würde sogar schwerer wiegen, wenn das Stoßen fernab des Spielgeschehens erfolgt wäre. In diesem Fall könnte der Schiedsrichter auch auf eine Tätlichkeit oder auf grobe Unsportlichkeit entscheiden.

Es ist auch nicht entscheidend, ob ein Spieler nach einem Stoß umfällt. Interessanterweise fallen Spieler beim Kampf um den Ball nicht so schnell wie bei Meinungsverschiedenheiten in einer Spielruhe. Da kippen sie oft schon nach einer leichten Berührung um.

Lutz-Michael Fröhlich

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