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Sport: Umziehen und umschalten - nach einem schönen Abend in Mailand bereitet Röber sein Team auf Duisburg vor

Was soll ich sagen, denkt Jürgen Röber und sagt: "Was soll ich sagen." Die Pressekonferenz vor dem nächsten Heimspiel ist ein Pflichttermin für den Trainer von Hertha BSC.

Was soll ich sagen, denkt Jürgen Röber und sagt: "Was soll ich sagen." Die Pressekonferenz vor dem nächsten Heimspiel ist ein Pflichttermin für den Trainer von Hertha BSC. Sonnabend empfängt Hertha den MSV Duisburg. Nicht Istanbul, nicht Chelsea, nicht Mailand. Duisburg kommt. Der Tabellenletzte. Der graue Alltag hat Hertha wieder. Das Kürlaufen an populären Plätzen des Kontinents ruht vorerst. Bis weit in den Oktober hinein. Am 20. Oktober kommt der ruhmreiche AC Milan.

In Mailand übrigens haben sie derzeit ganz andere Probleme. Die Herren aus dem Vereinsvorstand haben bei der Uefa Beschwerde gegen die Leistung des Schiedsrichters Veissier aus Frankreich in der Partie gegen die Berliner eingelegt. Wie die "Gazzetta dello Sport" berichtet, habe Milans Vizepräsident Adriano Galliani in dem Brief formuliert: "Die Schiedsrichterleistung entsprach nicht der Bedeutung des Spiels. Er ist gegen die Italiener." Auswirkungen auf die Spielwertung wird das Brieflein indes nicht haben.

"Das Umschalten von den Highlights in der Champions League hin zum normalen Bundesligageschäft wird uns wohl noch lange beschäftigen", sagt Manager Dieter Hoeneß. So spricht einer, der seine Mannschaft an der Tabellenspitze einer schweren championalen Liga weiß. Das Umschalten ist das eine. Speziell für Jürgen Röber heißt es aber auch - umziehen. Das feine Tuch, in den sich Röber an Champions-League-Abenden hüllt, wandert erst einmal in den Schrank, das blaue Trainingszeug muss her. Jetzt gibt es auch kein Geld mehr für die Punkte, jetzt muss Hertha wieder "dafür sorgen, damit wir im nächsten Jahr wieder international vertreten sind", sagt Hoeneß.

In der jetzigen Situation sei es wichtig, nicht den Anschluss zu verlieren. "Wir haben zwar erst ein Spiel verloren", sagt Röber und lässt den Rest des Satzes offen. "Drei Punkte gegen Duisburg wären von daher schon sehr wichtig, um uns da zu etablieren, wo wir am Ende der Saison stehen wollen - also auf einem Platz unter den ersten sechs", erklärt Hoeneß. Und Röber sekundiert: "Uns fehlen die Punkte gegen Bremen und Unterhaching." Und doch soll das Spiel gegen Duisburg ein kleinen Kitzel besitzen. Gegen den MSV gingen die beiden letzten Heimspiele verloren. Während der Manager von zu begleichenden Rechnung spricht, sagt Röber, "dass solchen Niederlagen natürlich etwas nachhängt". Das Wort "Angstgegner" hält der Trainer allerdings für überzogen: "Unsere Mannschaft hat sich doch sehr verändert." Und das wird sie wohl auch weiterhin, jetzt, da sich "das Feld der Verletzten lichtet", erzählt Röber. Neben Sverrisson hat auch Rekdal erstmals wieder mittrainiert. Auch Konstandinidis und Neuendorf fühlen sich besser. Dagegen wird Aracic nicht spielen können. Er hat Probleme mit der Bandscheibe. Helmer, Herzog und Preetz, die sich im Spiel in San Siro leicht verletzt hatten, werden heute wieder mittrainieren. "In nächster Zeit habe ich wohl eher das Problem, dass ich zu viele Spieler habe. Aber das ist mir lieber als diese prekäre Verletzten-Situation."

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