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Gut zu Fuß. Sebastian Vettel kann auch mit dem Ball umgehen und verfolgt natürlich die Fußball-Weltmeisterschaft. Foto: dpa

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Sport: Und am Ende liegen die Deutschen

Auch bei der Formel 1 ist die Fußball-WM Thema, und die Piloten tippen auf die üblichen Favoriten

Montreal, Samstagnachmittag, die Rennstrecke der Formel 1. Nach dem Qualifying ging es in Montreal im Fahrerlager und im Pressezentrum erst so richtig rund: Große Aufregung vor allen Fernsehern – doch da drehte es sich nicht um High-Tech-Autos, sondern um die Fußball-WM. Die sehr starke englische Fraktion in der Formel 1, ob in den Teams oder bei den Medien, verfolgte mit zunehmendem Entsetzen die Vorstellung ihrer Mannschaft im Spiel gegen die USA – und schob nach dem am Ende ja sogar glücklichen 1:1 Frust. Auch Lewis Hamilton musste wohl seine Voraussage, dass England Weltmeister wird, noch einmal überdenken. Immerhin konnte er sich mit seiner Pole-Position trösten, und damit, dass er gerade noch darum herumgekommen war, eine Wette zu verlieren: Er hatte „mit einem Freund in den USA gewettet,dass wir gegen die gewinnen. Wer verliert, muss den anderen zum Essen einladen“.

Die WM ist im Moment auch in der Formel 1 das beherrschende Thema. Bei den Favoriten tippen die meisten Piloten aus den großen Fußball-Nationen auf ihre eigenen Länder; die deutschen Fahrer drücken natürlich dem Team von Joachim Löw die Daumen, einen deutschen Titelgewinn hielt zunächst allerdings vor allem Michael Schumacher für möglich. Inzwischen ist allerdings auch Sebastian Vettel umgeschwenkt. Der glaubte erst, Spanien werde Weltmeister, jetzt sagt er: „Deutschland holt den Titel – hoffentlich im Finale gegen die Spanier, als Revanche für die EM.“

Bei Ferrari ist die Lage besonders pikant, schließlich sind Fernando Alonsos Spanier genauso wie Felipe Massas Brasilianer Titelkandidaten – und beide Piloten überzeugt: „Wir werden es!“ Wobei Fußballfan Massa, der den brasilianischen Journalisten die wahrscheinliche Aufstellung der „Selecao“ für das erste Gruppenspiel diktierte, mit ein paar Anmerkungen, was er persönlich als Trainer anders machen würde, clever nachschiebt: „Sollte Brasilien es nicht schaffen, drücke ich natürlich Italien die Daumen.“ Das kommt bei Ferrari und den italienischen Medien immer gut an.

Insgesamt kristallisiert sich unter den Piloten ein Favoritenkreis aus Spanien, Argentinien und Brasilien heraus – einer der ganz wenigen internationalen Piloten, die auch Deutschland eine Chance geben, ist Bruno Senna: „Die haben immer eine gute Turniermannschaft, wenn auch keine überragenden Einzelspieler.“

Das einzige Team, bei dem zunächst nicht der Fußball das große Thema war: Red Bull. Dort geht es immer noch in erster Linie um den Crash in Istanbul zwischen den Piloten Vettel und Mark Webber. Auf die Frage, wo er sich denn am Sonntag das Spiel der Deutschen gegen die Australier anschauen werde, sagte Vettel: „Sicher nicht direkt neben Mark Webber.“ Wobei er überzeugt war: „Die Australier sollten wir schon im Griff haben.“ Sein australischer Teamrivale hoffte auf ein Unentschieden.

Die große WM-Party aber stieg bei Mercedes. Cheforganisatorin Petra Schleunig hatte schon vorsorglich Fähnchen mitgebracht. Einziges Problem: Der Anstoß in Südafrika erfolgte weniger als eine Stunde nach Rennende. Da hatten alle Beteiligten reichlich Stress, um noch rechtzeitig zum Spielbeginn vor dem Fernseher zu sitzen.

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