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Sport: Und jetzt die Bayern

Der 1. FC Nürnberg schlägt Mönchengladbach 1:0

Der 1. FC Nürnberg setzt sich an der Tabellenspitze der Bundesliga fest. 47 000 Zuschauer im Frankenstadion sahen am Freitagabend ein schwer erkämpftes 1:0 (1:0) über Borussia Mönchengladbach. Und jetzt kommt die ganz große Aufgabe auf die Nürnberger zu: Nach zwei Siegen in Folge treten sie am kommenden Sonnabend beim FC Bayern München an.

Emotionaler Höhepunkt der Partie gestern war nach 62 Minuten eine Einwechslung: Im Beifallssturm kehrte Marek Mintal um 21.50 Uhr nach sieben Monaten Pause zurück. Zwei Mittelfußbrüche hatten den Slowaken, vor Jahresfrist als Bundesliga-Torschützenkönig gefeiert, fast ein Jahr lang zum Zuschauen verurteilt, unter Trainer Hans Meyer hatte er bis gestern gerade zweieinhalb Minuten absolviert. In einer umkämpften, etwas zerfahrenen Partie konnte Teamspieler Mintal natürlich noch nicht brillieren, wie wertvoll er für die Mannschaft nicht nur als feiner Fußballer ist, deutete sich aber schon wieder an.

Personell steht das fränkische Überraschungsteam des Kalenderjahres 2006 momentan ansonsten ohnehin etwas gebeutelt da. Nach Torjäger Robert Vittek, der vom slowakischen Nationalteam mit lädiertem Knie zurückgekehrt war, musste Nürnberg gestern nach 20 Minuten auch noch einen wichtigen Defensivspieler ersetzen. Nach einem Tritt von Michael Delura, der den Tschechen mit gestrecktem Fuß an der Stirn traf, ging Tomas Galasek mit blutender Platzwunde vom Feld – und Hans Meyer musste sein Team erneut umstellen.

Javier Pinola übernahm die linke Seite in der Vierer-Abwehrkette, Jan Kristiansen rückte ins vordere Mittelfeld, während Ivica Banovic weiter zurückgesetzt neben dem fleißigen Strategen Jawhar Mnari agierte. Dass die Feinabstimmung unter den Rochaden litt, konnte nicht erstaunen; schon eher verwunderte, wie Nürnberg die zu wenig entschlossen nachsetzenden Mönchengladbacher trotzdem einigermaßen kontrollieren konnte.

Die frühe 1:0-Führung war dabei sicherlich hilfreich, denn schon nach knapp fünf Minuten war den beim 3:0 in Stuttgart schon schwungvollen Nürnbergern auch das erste Heimspieltor gelungen. Kristiansen hatte per Freistoß geflankt, Abwehrchef Honorato Glauber per Kopf verlängert – und Markus Schroth ebenfalls mit Köpfchen das 1:0 besorgt. Dass kleine Abstimmungsprobleme im Defensiv-Verhalten auf der anderen Seite des Spielfeldes keine Folgen hatten, lag an Gladbacher Abschlussschwäche: Oliver Neuville und dann Federico Insua schossen aus günstiger Position weit übers Ziel hinaus.

Nach der Pause durfte Nürnbergs Keeper Raphael Schäfer seine exzellente Form unter Beweis stellen. Borussia mühte sich um mehr Druck, die Nürnberger ließen sich nicht beeindrucken. Für Ballästheten hielt der Abend weniger Höhepunkte bereit, aber eine spannende Auseinandersetzung erlebte die große Kulisse allemal – und am Ende jubelten die Nürnberger, wohl auch schon in der Vorfreude auf die Fahrt nach München.

Hans Böller[Nürnberg]

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