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Geteilte Freude, halbe Freude. Union jubelt oft, siegt aber nur selten. Foto: dpa

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Sport: Unentschieden

Der 1. FC Union gewinnt zu selten und hängt fest.

Berlin - Sein Gesichtsausdruck wirkte angestrengt. Adam Nemec war anzusehen, dass er nicht nachdenken wollte. Nicht so unmittelbar nach dem Spiel. Er überlegte kurz, dann sagte er: „Vielleicht wäre es wirklich besser, wir verlieren zwei Spiele und gewinnen dafür die anderen zwei.“ Die Rechnung war nicht direkt auf jene vier Spiele bezogen, die der 1. FC Union noch bis zur Winterpause bestreiten muss. Vielmehr war die Überlegung genereller Natur, eine Art Gebrauchsanweisung für die Drei-Punkte-Regel.

Am Sonnabend spielte der 1. FC Union 2:2 gegen 1860 München. Nemec hatte zehn Minuten vor Schluss den Ausgleich erzielt, es war sein erstes Ligator für die Berliner. Union blieb dadurch auch im vierten Spiel hintereinander ohne Niederlage. Von den vergangenen zehn Duellen wurde nur eines verloren. Freude wollte trotzdem nicht so recht aufkommen. Der Grund: Die Berliner treten auf der Stelle, der 1. FC Union steckt im Mittelfeld der Tabelle fest. Als Elfter ist man von dem ausgegebenen Ziel, einem Platz unter den ersten Fünf, derzeit weit entfernt.

Erinnerungen an die vergangene Saison kommen auf, als Union ab Weihnachten gefühlt die ganze Rückrunde auf Platz sieben stand. Damals gab es mit Greuther Fürth, Eintracht Frankfurt, Fortuna Düsseldorf und dem FC St. Pauli vier Teams, die der Konkurrenz beizeiten enteilt waren. Ähnlich sieht es jetzt aus: Braunschweig, Kaiserslautern, Hertha BSC und Cottbus haben sich bereits abgesetzt. Will der 1. FC Union wirklich noch in die oberen Regionen vordringen, benötigt er Siege. Damit tun sich die Köpenicker aber schwer. Nur gegen Dresden wurde zuletzt gewonnen, die drei Unentschieden gegen Aalen, Regensburg und jetzt 1860 sind zu wenig, um die Spitze zu attackieren. Sechs Mal spielte Union in dieser Spielzeit schon remis, so oft wie in der kompletten vergangenen Saison. „Wir haben insgesamt zu viele Zähler liegen gelassen“, sagte Trainer Uwe Neuhaus.

Gegen 1860 bot Union nur phasenweise guten Fußball. „Die Hauptursache, dass wir das Spiel nur mit einem Punkt beendet haben, war, dass manch mühsam eroberter Ball mit einem Fehlpass wieder abgegeben wurde“, sagte Neuhaus. Dies gilt es laut Unions Trainer bis zum nächsten Spiel am Mittwoch in Duisburg abzustellen. Der MSV steht derzeit auf Relegationsplatz 16 sechs Punkte hinter dem 1. FC Union. „Ein schweres Spiel“, murmelte Adam Nemec und verschwand. So richtig wollte er sich damit noch nicht beschäftigen. Sebastian Stier

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