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Gestrauchelter Star. Herthas Adrian Ramos hat einen Radfahrer angefahren.

© dapd

Unfall im Winterurlaub: Keine Erholung für Herthas Adrian Ramos

Adrian Ramos droht nach dem Unfall unter Alkoholeinfluss Ärger in Kolumbien. Bei Hertha geht man trotzdem davon aus, dass Ramos pünktlich zum morgigen Trainingsauftakt in Berlin erscheinen wird.

Berlin - Als Adrian Ramos das letzte Mal glücklich wirkte, war es noch September. Damals hatte der Stürmer mit seinem Verein Hertha BSC gerade bei Energie Cottbus gewonnen. Die untergehende Spätsommersonne hinterließ eine angenehme Wärme und Ramos lehnte mit seinen Teamkollegen Ronny und Raffael am Mannschaftsbus. Das Trio machte Pläne für die Nacht, Sorgen gab es nicht.

Drei Monate später gehört das Bild vom glücklichen Ramos der Vergangenheit an. Am Morgen des 24. Dezember hatte der Kolumbianer in seiner Heimatstadt Cali angetrunken einen schweren Verkehrsunfall verursacht. Dabei wäre ein Radfahrer beinahe ums Leben gekommen. Im Anschluss wurde bei Ramos ein Alkoholwert von 0,53 Promille festgestellt. Dem Hertha-Spieler drohen nun rechtliche Konsequenzen. Fahren unter Alkoholeinfluss wird in Kolumbien im schlimmsten Fall mit einer Gefängnisstrafe geahndet. Nach dem Unfall hatte sich Ramos bei seinem Arbeitgeber gemeldet und die Angelegenheit geschildert. Bei Hertha geht man trotzdem davon aus, dass Ramos pünktlich zum morgigen Trainingsauftakt in Berlin erscheinen wird. Pressesprecher Peter Bohmbach sagte: „Bisher gibt es keine anderen Neuigkeiten.“

Auch wenn die Schuldfrage des Unfalls noch nicht hundertprozentig geklärt ist, wird Ramos wegen seiner Alkoholfahrt mit juristischen Konsequenzen rechnen müssen.

Für Hertha BSC dürfte die Angelegenheit ebenfalls negative Auswirkungen haben. Dabei ist es nicht das erste Mal, dass die Berliner Ärger bei der Rückkehr eines südamerikanischen Spielers bekommen. Auch Marcelinho oder Alex Alves hatten während ihrer Heimaturlaube entweder für negative Schlagzeilen gesorgt oder kamen verspätet zurück. Sollte es in Kolumbien nun zur Anklage gegen Ramos mit anschließender Verhandlung kommen, könnte dem Stürmer womöglich erheblicher Reisestress bevorstehen. Dabei hatten die Verantwortlichen der Berliner gehofft, dass Ramos nach dem Heimaturlaub erholt und motiviert in die Vorbereitung zur Rückrunde einsteigen würde. Zuletzt hatten die sportlichen Leistungen des Angreifers immer mehr nachgelassen. Gegen Augsburg wurde Ramos von Herthas Trainer Markus Babbel sogar aus der Startelf verbannt. Es war der vorläufige Tiefpunkt einer für Ramos enttäuschenden Hinrunde. Im Sommer galt der 24-Jährige noch als Herthas Hoffnungsträger für eine baldige Rückkehr in die Bundesliga. Doch Ramos mühte sich auf der ungeliebten Position als Linksaußen und erzielte nur vier Tore.

In Kolumbien wollte Ramos Kraft schöpfen. Daraus wurde nichts – Herthas Stürmer kommt unglücklicher zurück als je zuvor.

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