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Union Berlin: Vier Tore für die Zweite Liga

Der 1. FC Union schlägt Dynamo Dresden in einem ansehnlichen Regionalligaspiel 4:2 und kann weiter von der Zweiten Liga träumen. Die befürchteten Ausschreitung blieben aus. Aus Dresden waren ohnehin viel weniger Fans in die Alte Försterei gekommen, als angenommen.

Berlin - Die Feindseligkeiten auf den Rängen beschränkten sich auf das Übliche. Ein kurzes, lautes Pfeifkonzert zur Begrüßung der Gäste vor dem Aufwärmen der Mannschaften, ein paar Sprechchöre „Scheiß Dynamo“ - und dann konzentrierten sich die Zuschauer im Stadion an der Alten Försterei bald auf das Wesentliche: den Fußball. Das lohnte sich allemal.

Der 1. FC Union und Dynamo Dresden lieferten sich gestern Abend vor stattlicher Kulisse von 11.419 Zuschauern ein packendes und torreiches Regionalliga-Spiel. Und mit dem 4:2 (2:1)-Sieg über die Dresdner arbeitete sich Union vier Spieltage vor Saisonschluss auf den dritten Tabellenplatz vor. Die jetzt erreichten 54 Punkte bedeuten fast sicher die Qualifikation für die demnächst eingleisige Dritte Liga. Nun wächst sogar die Chance zum Aufstieg in die Zweite Liga.

Den letzten Heimsieg hatte Union Ende Februar gefeiert. Ein bescheidenes 1:0 sprang damals heraus gegen Kickers Emden. Gegen Dresden stellten die Köpenicker die bissigere Elf, sie waren kampfbereiter und damit durchsetzungsfähiger. Held des Spiels aber war Shergo Biran. Drei Tore erzielte der im Winter aus Babelsberg geholte Angreifer, zweimal hatte Stürmerkollege Karim Benyamina ihm den Ball uneigennützig vorgelegt. Unions Führung ging auf das Konto von Christian Stuff.

Doch die Gastgeber machten den Fehler, sich in Folge von zwei vermeintlich sicheren Zwei-Tore-Vorsprüngen jeweils leicht zurückzulehnen, und kassierten prompt die Gegentreffer: Erst traf vor der Pause Dresdens Thomas Bröker zum 1:2, später dann Maik Wagefeld zum 2:3. Aber Union hatte ja immer noch Biran. „Das war ein gelungener Abend für mich und die Mannschaft“, sagte Biran. „Wir haben verdient gewonnen.“ Er musste schließlich ausgewechselt werden, weil er aus Versehen von einem Ordner eine Wasserflasche abbekommen hatte. „Der hat sich schon bei mir entschuldigt, es geht mir gut“, sagte Biran, der ein Pflaster im Gesicht trug.

Die rund zwei Dutzend Polizisten, die sich seitlich vom Gästeblock in der obersten Reihe der Stehtribüne hinter dem einen Tor postiert hatten, konnten während des Spiels ihre weißen Helme entspannt in den Händen halten. Und dem Spiel zuschauen. Union hatte sich redlich um friedfertige Stimmung bemüht: Stadionsprecher Christian Arbeit erinnerte kurz vor dem Anpfiff noch einmal daran, dass „98 Prozent der Zuschauer gekommen sind, um nicht verhauen zu werden“. Allerdings war aus Dresden auch ein kleineres Aufgebot an Fans nach Köpenick gekommen, als zunächst vermutet: Nur rund 500 Dynamo-Anhänger füllten den Gästeblock eher mäßig. Ursprünglich war mindestens die doppelte Anzahl von Fans erwartet worden.

Die im Vorfeld ergriffenen Sicherheitsmaßnahmen verfehlten ihre Wirkung nicht. Viele verzichteten auf die Reise nach Berlin, weil die Eintrittskarten in Dresden nur gegen Angabe der Personalien ausgegeben wurden. Die Ankündigung, dass die Züge nach Berlin streng überwacht werden würden, ließ andere bereits vor der Abfahrt verzagen. Vor allem die mitunter mal Furcht verbreitenden Dresdner Ultras blieben daheim. Geschadet hat ihre Abwesenheit niemandem.

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