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Heimpleite: Gegen Greuther Fürth gab es zuletzt eine 0:1-Niederlage - Union fiebert dem nächsten Auswärtsspiel entgegen.

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Union Berlin vor dem Spiel beim FC Ingolstadt: Der 1. FC Union will bloß raus aus Köpenick

Der 1. FC Union Berlin und Trainer Norbert Düwel setzen für das Duell mit Tabellenführer Ingolstadt auf eine Serie. Und während der Länderspielpause geht's ins Trainingslager - außerplanmäßig.

Egal, wann und wie diese Zusammenarbeit eines Tages mal enden wird: Norbert Düwel hat sich seinen Platz in der Geschichte des 1. FC Union bereits gesichert – als der Fußball-Lehrer, der die meisten Trainingslager veranstaltet. Schon vor der Partie am Sonntag bei Tabellenführer FC Ingolstadt (13.30 Uhr) steht fest, dass die Köpenicker vom 17. bis 20. November zum vierten Mal in dieser Saison ein außerplanmäßiges Vorbereitungslager beziehen werden. Erneut geht es ins Bundesleistungszentrum Kienbaum, wo Union bereits im Oktober Station gemacht hat. Schon im Juli hatte Düwel ein Trainingslager in Bad Kleinkirchheim (Österreich) und im sächsischen Bad Brambach anberaumt. Kienbaum scheint es Düwel auch deshalb angetan zu haben, weil sein Team dem Aufenthalt zwei Siege gegen den SV Sandhausen (3:1) und den VfR Aalen (2:1) folgen ließ. „Es war eine gute Maßnahme. Es war eine Möglichkeit, enger zusammenzurücken“, sagt Düwel.

Nach der Partie in Ingolstadt soll nur der Kader nach Kienbaum mitreisen, der auch für die Partie am 22. November gegen 1860 München infrage kommt. Baris Özbek und Adam Nemec werden nicht dazu zählen: Beide wurden nach ihrem Fernbleiben beim Heimspiel gegen Greuther Fürth (0:1) mit einer Geldstrafe belegt und bis auf Weiteres in die Regionalliga-Elf verbannt, wo sie seit Dienstag trainieren. Am Sonntag sollen sie für die Reserve im Regionalliga-Spiel gegen Tabellenführer FSV Zwickau mitwirken.

Düwel: "Es gibt immer eine Chance"

Was aus dem Duo wird, ist im Moment noch offen. Beide gehören zu den Besserverdienern bei Union und besitzen Verträge bis 2016. „Ein Fußballspieler hat relativ wenige Pflichten, aber denen sollte er schon nachkommen“, sagte Düwel. „Solche Dinge sind nicht zu akzeptieren.“ Düwel hält eine Begnadigung theoretisch für möglich: „Es gibt immer eine Chance. Es hängt davon ab, wie sie sich präsentieren und wie sich die Sache weiterentwickelt.“ Ein Wiedersehen vor dem Arbeitsgericht scheint wahrscheinlich, auch weil Özbek und Nemec zum zweiten Mal gemaßregelt werden. Im April hatten sie vom Klub die Freigabe erhalten, die von Düwel später revidiert wurde. Die aktuelle Dreifach-Strafe – Abmahnung, Geldbuße und Degradierung – ist juristisch wohl anfechtbar. Wäre die Partie gegen Fürth ein Auswärtsspiel gewesen, hätte niemand von den beiden Spielern erwartet, dass sie auf der Tribüne sitzen.

Möglicherweise bleibt nur ein moralischer Verstoß gegen ein ungeschriebenes Gesetz übrig. „Beide Spieler haben eine starke Rechtsposition“, sagt Frank Rybak, Justiziar der Vereinigung der Vertragsfußballspieler (VDV). Für die Profis werden Özbek und Nemec wohl nicht mehr spielen, als solche muss der Verein sie aber weiter bezahlen.

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