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Union - Düsseldorf: Warten auf kein Tor

Der 1. FC Union spielt erst verspätet und erkämpft sich dann ein 0:0 gegen Tabellenführer Fortuna Düsseldorf.

Berlin - Um kurz vor 13 Uhr war immer noch keiner da. Langsam machte sich Verwunderung unter den Zuschauern im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei breit. Bis zum Spielbeginn zwischen dem 1. FC Union und Fortuna Düsseldorf waren es nur noch wenige Minuten, da trabten die Spieler beider Mannschaften auf den Platz. Stadionsprecher Christian Arbeit beendete dann die aufkommende Ratlosigkeit und verkündete, dass das Spiel mit einer halben Stunde Verspätung beginnt, weil ein Großteil der Düsseldorfer Fans noch auf der Autobahn im Stau festhing. Zum Leidwesen ihrer Anhänger brachte die Verzögerung zunächst vor allem die Düsseldorfer Mannschaft aus dem Rhythmus. Der 1. FC Union konnte davon aber nicht profitieren und musste sich trotz guter Leistung vor 18 432 Zuschauern mit einem 0:0 begnügen.

Fortuna Düsseldorf fand nie ins Spiel. Das lag weniger an der eigenen Schwäche als daran, dass es der 1. FC Union dem Tabellenführer der Zweiten Liga schwer machte. Die Berliner störten früh, betrieben einen hohen Laufaufwand und drängten ihren Gegner weit in dessen Hälfte. Für Unions Torhüter Jan Glinker hatte das den Vorteil der fast völligen Beschäftigungslosigkeit, brachte aber auf der Gegenseite den Nachteil, dass sich Unions Angreifer gegen Fortunas tief gestaffelte Verteidigung nur selten durchsetzen konnten. In einigen Aktionen behinderten sie sich sogar gegenseitig. „Wir haben mit dem letzten Pass, der nicht ankam, einige Möglichkeiten vergeben“, sagte Unions Trainer Uwe Neuhaus.

Neuhaus hatte jene Elf aufs Feld geschickt, die zuvor 2:1 in Braunschweig gewonnen hatte. Chinedu Ede lief also wieder als hängende Spitze zwischen Silvio und Torsten Mattuschka auf und belebte das Spiel der Gastgeber mit seinen Dribblings erneut. Am dichtesten kam Christopher Quiring noch einem Führungstreffer für die Berliner. Nach fünf Minuten verwehrte Schiedsrichter Tobias Welz einem Treffer des Mittelfeldspielers wegen vermeintlicher Abseitsstellung die Anerkennung, kurz vor der Pause konnte Quiring den Ball dann nach Vorarbeit von Mattuschka nicht im Tor unterbringen.

Es sollte für lange Zeit die letzte gefährliche Aktion auf beiden Seiten bleiben, was auch daran lag, dass die zweite Halbzeit erneut mit Verspätung anfing. Im Düsseldorfer Block zündeten einige Fans Pyrotechnik, was Unions Fans zu lauten Solidaritätsbekundungen veranlasste. Als einige Chaoten dann auf die Absperrungen kletterten, kippte die Stimmung. Die feindselige Atmosphäre übertrug sich auch auf den Rasen. Viele Gelbe Karten ließen nur noch wenig Spielfluss zustande kommen. Echte Torchancen wurden selten. „Das Unentschieden war letztendlich gerecht“, sagte Neuhaus. Lediglich Düsseldorfs Anton Fink hätte seine Mannschaft mit einem Kopfball in Führung bringen können, scheiterte aber an Glinker. Später verpasste der eingewechselte Adriano Grimaldi nach Hereingabe von Andreas Lambertz knapp für die Fortuna. In der Nachspielzeit hätte Markus Karl mit einem Kopfball Union fast noch den Sieg beschert, doch Düsseldorfs Torhüter Michael Ratajczak war zur Stelle.

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