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Taktik im Blick. Verändert Neuhaus heute wieder die Aufstellung seiner Mannschaft?

© dapd

Union gegen Aalen: Wie immer in der Försterei

Vor einer Woche überraschte Union Berlins Trainer Uwe Neuhaus mit seiner taktischen Aufstellung. Gegen Aalen dürfte er heute zum altbewährten System zurückkehren.

Am vergangenen Sonntag hat sich Fabian Schönheim eindrucksvoll für eine Erweiterung seines Aufgabenbereiches empfohlen. Gegen Dynamo Dresden hatte Trainer Uwe Neuhaus den Verteidiger des 1. FC Union ins linke Mittelfeld beordert. Für Spieler von Schönheims Statur, 1, 91 Meter groß und über 80 Kilo schwer, alles andere als eine Idealposition. Der Laufaufwand ist dort sehr hoch. Schönheim murrte nicht und glänzte sogar mit Planübererfüllung. Eigentlich sollte er nur Dynamos rechte Seite zustellen, am Ende siegte Union durch zwei Tore von Schönheim 2:0.

Dennoch wird der 25-Jährige heute beim Heimspiel gegen den VfR Aalen (13 Uhr) wohl wieder auf seine angestammte Position in der Innenverteidigung zurückkehren. „Die Frage ist, ob Fabian offensiv genug ist, um Aalen über die Flügel zu knacken“, sagt Neuhaus. Er blieb eine Antwort erwartungsgemäß schuldig, aber seine Zweifel waren unüberhörbar.

Eine defensive Taktik wie gegen Dresden, als Union zum ersten Mal in dieser Saison mit zwei Mittelfeldspielern vor der Abwehr und nur einem Stürmer agierte, wäre gegen Aalen wohl auch kontraproduktiv. Die Gäste verfügen mit 43,6 Prozent über den niedrigsten Wert an Ballbesitz in der Zweiten Liga. Union liegt mit 51,8 Prozent im Mittelfeld. Diese Differenz ist der Hauptgrund, warum Neuhaus dazu neigt, die erfolgreiche Mannschaft vom vergangenen Wochenende zu verändern. Er sagt: „Ich muss überlegen, ob eine Aufstellung mit zwei Stürmern und mehr Druck auf das gegnerische Tor sinnvoll ist.“

So wird Neuhaus wohl wieder zum bewährten System mit einem Spieler vor der Abwehr und zwei Angreifern zurückkehren. Björn Jopek, der in Dresden neben Markus Karl im defensiven Mittelfeld überzeugte, könnte wieder wie gewohnt über die linke Seite kommen. Alles wie immer also im Stadion An der Alten Försterei. Eine so überraschende Aufstellung wie am vergangenen Sonntag ist heute unwahrscheinlich. Überhaupt hält Neuhaus die Diskussion über Taktik für „zu hoch gehängt“. „Die Unterschiede der einzelnen Systeme sind auf dem Feld oft marginal, Grenzen verschwimmen sehr schnell oder sind kaum noch zu erkennen“, sagt Neuhaus.

Leidtragender dieser Umstellung dürfte Roberto Puncec werden. Der Kroate spielte gegen Dresden fehlerfrei, half als Innenverteidiger dabei mit, dass Union ohne Gegentor blieb und muss nun wohl trotzdem auf die Bank. Puncec blieb vor sechs Tagen ohne eigenen Treffer. Im Gegensatz zu seinem Konkurrenten Schönheim hat er seine Aufgabe nicht übererfüllt.

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