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Sport: Union lernt

Beim Berliner Zweitligisten herrscht reges Kommen und Gehen

Von Karsten Doneck, dpa

Berlin. Hristo Koilow kommt auf 19 Zweitligaeinsätze in dieser Saison. Bei 20 Einsätzen würde sich sein Vertrag automatisch um ein Jahr verlängern. Nur: Koilow wird für den 1. FC Union kein 20. Spiel mehr machen. Weder heute (19 Uhr, Alte Försterei) gegen LR Ahlen noch in den verbleibenden drei Spielen wird der Bulgare eingesetzt. „Wir haben versucht, die Klausel in seinem Vertrag einvernehmlich aufzulösen, damit er weiterspielen kann. Das wollte Koilow nicht, deshalb bleibt er jetzt draußen“, sagt Unions Präsident Heiner Bertram. Grund dieser harten Haltung: Koilow ist einer von den Spielern, mit denen Trainer Mirko Votava für die nächste Saison nicht mehr plant.

Mit Mittelfeldspieler Ronny Nikol hatte Votava sehr wohl geplant. Allerdings hat Nikol sich seinerseits anders entschieden. VfB Lübeck, MSV Duisburg und zuletzt Eintracht Frankfurt sollen um Nikol geworben haben. Völlig überraschend kam dann die Kunde, dass der 28-Jährige bei Energie Cottbus anheuert. Weniger dieser Abgang als solcher, sondern vielmehr die Art und Weise der Trennung ärgert Bertram maßlos. „Da ist ein Spieler sechs Jahre bei uns, mit allen Höhen und Tiefen, wir machen ihm ein ausgezeichnetes Angebot, bessern das sogar noch nach – und dann schließt er sich, ohne uns zu informieren, einem anderen Verein an“, klagt der Präsident. Sein Fazit: „Das schlägt dem Fass den Boden aus.“

Völlig unvorbereitet trifft Union Nikols Abschied jedoch nicht. Seine Position in der Union-Elf ist schon so gut wie neu besetzt: mit Björn Joppe vom VfL Bochum. „Wir stehen kurz vor dem Vertragsabschluss“, sagt Bertram. Der 24-jährige Joppe ist nur einer von „sieben bis acht neuen Spielern“ (Bertram), mit denen Union zur nächsten Saison einen Neuaufbau plant. Neuaufbau? Bei diesem Wort wird Heiner Bertram stutzig. „Der Kern der Mannschaft bleibt ja“, sagt er.

Solche Klauseln in den Verträgen, wie sie Hristo Koilow hat, wird es bei Union für neue Spieler indes nicht mehr geben. Bertram räumt durchaus Fehler bei der Vertragsgestaltung ein. „Das war sicher unglücklich, wir lernen daraus.“

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