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Sport: Union mindert die Abstiegssorgen

Baumgart schießt das Tor zum glücklichen 1:0-Sieg bei Wacker Burghausen und sieht später die Gelb-Rote Karte

Burghausen. Holger Wehlage hatte gerade noch im eigenen Strafraum ausgeholfen. Dann ertönte der Pfiff. Jener Pfiff, den sich der 1. FC Union sehnlichst herbeigewünscht hatte. Wehlage sank auf die Knie, stützte die Hände auf dem Boden ab. Ausgepumpt war er. Und glücklich. Mannschaftskamerad Ronny Nikol eilte herbei und umarmte ihn herzlich. Erschöpfung und Freude: Mit einer aufopferungsvollen kämpferischen Leistung hatte Union den ersten Sieg im neuen Jahr geholt. Das 1:0 (1:0) bei Wacker Burghausen hing aber an einem ganz, ganz dünnen Faden, weil der Gastgeber vor 4200 Zuschauern in der zweiten Hälfte enormen Druck machte. „Da haben wir viel Glück gehabt“, gab Unions Geschäftsführer Bernd Hofmann zu.

Immerhin endete für die Köpenicker eine lange Serie der Erfolglosigkeit. Letztmals hatte die Mannschaft von Trainer Mirko Votava am 8. Dezember des vorigen Jahres gewonnen, seinerzeit 2:1 bei Eintracht Braunschweig. Durch den Sieg konnte Union die Abstiegssorgen erst einmal mindern.

Die Burghausener schienen als Aufbaugegner ideal. Sie haben schließlich ihrerseits seit dem 8. November kein Heimspiel mehr gewinnen können. Zudem mussten sie gegen Union auf Stammtorwart Kay Wehner, früher selbst bei Union zwischen den Pfosten und zuletzt seit 219 Spielminuten ohne Gegentreffer, verzichten. Der hatte sich eine Bauchmuskelzerrung zugezogen. Für ihn ging der 21-jährige Matthias Küfner ins Tor. Küfner wirkte nervös, wurde aber selten vom Gegner ernsthaft geprüft. Am Tor zum 0:1 war der Torwart indes schuldlos. Da nahmen sich vielmehr seine Vorderleute eine kollektive geistige Auszeit. Auf einen weiten Einwurf von Sandmann reagierte Burghausens Abwehr schlafmützig, Ristic verlängerte den Ball per Kopf zu Steffen Baumgart, der schoss aus der Drehung das Führungstor für die Gäste. Baumgarts sechstes Saisontor. Auch Bernd Hofmann war zu diesem Zeitpunkt noch rundum zufrieden. „Eine sehr engagierte Leistung unserer Mannschaft, die Führung ist hochverdient“, urteilte er.

Das Spiel drehte sich nach der Pause. Union geriet unter Druck, und als der zuvor verwarnte Torschütze Baumgart nach einem Foul an Bonimeier eine Viertelstunde vor Schluss die Gelb-Rote Karte sah, verstärkte Burghausen die Offensivbemühungen noch. Doch zweimal stand dem Gastgeber die Querlatte im Weg, ansonsten unterstrich Union-Torwart Wulnikowski mit guten Reflexen, warum ihn Trainer Votava für den Rest der Saison zur Nummer 1 gemacht hat.

In Burghausen musste Union ohne die verletzten Menz, Veit, Kozak und Okeke auskommen. Beim Nachholspiel am Mittwoch daheim gegen den SSV Reutlingen fallen nun Baumgart (gesperrt) und Molata aus. Molata hat sich in Burghausen einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zugezogen.

Torhungrige Freiburger

Im Kampf um den Bundesliga-Aufstieg scheint nur noch ein Platz vakant zu sein, nachdem sich nach dem 1. FC Köln (Montag gegen Mainz 05) auch der SC Freiburg durch ein 5:2 (4:0) gegen RW Oberhausen von der Konkurrenz absetzen konnte. Müller, Coulibaly, Iaschwili und Bajramovic (2) brachten die Freiburger schon 5:0 in Führung, danach ließ es die Elf von Trainer Volker Finke gemächlicher angehen. Die Breisgauer waren in allen Belangen überlegen, wirkten spritziger und ideenreicher, sie trafen aber auch auf eine völlig indisponierte RWO-Abwehr.

Werner Salm

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