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Sport: Union verlangt Gleichberechtigung

Vorbild Hertha – der Zweitligist will vom Senat Geld fürs Stadion

Von Karsten Doneck

Berlin. Die Mission ist nicht einfach für Heiner Bertram. Die öffentlichen Kassen, gerade in Berlin, sind leer, zudem erfordert die Hochwasser-Katastrophe hierzulande finanzielle Kraftakte. Und in dieser misslichen Lage unternimmt Bertram, der Präsident des Fußball-Zweitligisten 1. FC Union, einen Vorstoß, um den Politikern für den Neubau des maroden Stadions an der Alten Försterei eine Summe zwischen 25 und 30 Millionen Euro aus der Tasche zu ziehen. Am Montag trifft sich Bertram in dieser Angelegenheit mit Sportsenator Klaus Böger.

Dass der Zeitpunkt für Unions Forderung vielleicht etwas ungeschickt gewählt ist, weist Heiner Bertram weit von sich. „Wir müssen die Sache endlich vorantreiben“, sagt er, „und man kann sich solche Termine nicht aussuchen.“ Zwischen 22 000 und 24 000 Zuschauer soll die neue, rundum überdachte Arena in der Wuhlheide fassen. Kostensparende Modelle, eventuell mit geringerer Zuschauerkapazität, lehnt Union kategorisch ab. „Auf Kompromisse können wir uns nicht einlassen“, sagt Bertram. „Wir bauen schließlich ein Stadion für die Erste Liga. Da wollen wir hin, da ist ein Fassungsvermögen von 25 000 Zuschauern unabdingbar, alles andere ist doch nicht wirtschaftlich."

Unions Präsident hat sich für das Gespräch mit Klaus Böger viele Argumente zurechtgelegt. Zum Beispiel sei die Alte Försterei das einzige reine Fußballstadion in Berlin und daher auch wichtig für die im Jahr 2006 in Deutschland stattfindende Fußball-Weltmeisterschaft. Und mit dem Ausweichen ins Jahnstadion brauche Böger erst gar nicht zu kommen, sagt Bertram, „dort ist doch gar keine vernünftige Infrastruktur vorhanden“. Bertram zieht dann gleich noch einen Vergleich mit Hertha BSC heran. „Die haben das beste Trainingsgelände, das größte Stadion in Deutschland. Wir spielen auch Profifußball, aber in einer völlig maroden Anlage. Ich verlange Gleichbehandlung, zumal unsere Kosten sich auf fünf bis acht Prozent von dem belaufen, was für Hertha ausgegeben worden ist."

Unions Kampf um den Standort Alte Försterei wird nach der Montagsrunde mit Klaus Böger indes nicht beendet sein - weder so, noch so. Bertram: „Ich erwarte keine Finanzierungsaussage, aber ich erwarte von Herrn Böger ein klares Ja zur Alten Försterei.“ Trotz leerer öffentlicher Kassen, trotz Hochwasser-Katastrophe.

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