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kapitän im Höhenflug. Torsten Mattuschka (oben).

© Imago

Union vor dem Spitzenspiel: Torsten Mattuschka: Als Tourist nach Köln

Am kommenden Montag treten die Berliner beim 1. FC Köln an. Beim Spitzenspiel müssen die Berliner auf Kapitän Torsten Mattuschka verzichten und deshalb wohl ihr System umstellen.

Kommenden Montag will Torsten Mattuschka einen Ausflug machen. Nach Köln soll es gehen, dort möchte sich der Kapitän des 1. FC Union ein Fußballspiel ansehen. Als richtiger Tourist, auf der Tribüne, mit Fanschal und vielleicht auch mit Bratwurst. Klingt nach einem gelungenem Stadionbesuch, dumm nur, dass Mattuschka nicht ganz freiwillig auf der Tribüne sitzen wird.

Beim 1:0-Sieg gegen Erzgebirge Aue sah er seine fünfte Gelbe Karte und ist gesperrt. Ausgerechnet zum Höhepunkt der laufenden Saison. Union liegt als Zweiter punktgleich hinter Köln in der Tabelle. Ein echtes Spitzenspiel also. „Das ist wahnsinnig ärgerlich, aber ich kann es nicht mehr ändern. Jetzt fehle ich schon wieder in Köln“, sagte Mattuschka. In der vergangenen Saison konnte er dort wegen eines grippalen Infekts nicht spielen.

Gegen Aue war er nach zwölf Minuten für ein taktisches Foul verwarnt worden. „Umso ärgerlicher, weil es mein erstes Foul war. Das habe ich dem Schiedsrichter auch gesagt, aber er hat sie natürlich nicht zurückgenommen“, sagte Mattuschka.

Nun müssen die Berliner zum ersten Mal in dieser Saison ohne ihren Kapitän bestehen. Keine einfache Aufgabe, wenn man Mattuschkas jüngste Leistungen betrachtet. Gegen Aue war er erneut derjenige, der den Unterschied machte. Sein direkt verwandelter Freistoß sicherte Union drei wichtige Punkte im Aufstiegskampf.

„Wer die vergangenen Wochen verfolgt hat, weiß, wie wichtig er für uns ist“, sagte Uwe Neuhaus. Wie Unions Trainer seinen Kapitän in Köln ersetzt, darüber will er in den nächsten Tagen entscheiden. „Es gibt mehrere Varianten“, sagte Neuhaus, ohne konkret zu werden.

Eine Möglichkeit wäre, das von Neuhaus eigentlich favorisierte 4-4-2-System wiederzubeleben. Adam Nemec würde dann als zweiter Stürmer neben Simon Terodde auflaufen. „Das ist eine Option“, sagt Neuhaus. Dagegen spricht, dass Union zuletzt im 4-2-3-1 erfolgreich war und die Spieler diese Formation bevorzugen. Vor allem der Kroate Damir Kreilach fühlt sich deutlich wohler, wenn er nicht als einziger Sechser für den Spielaufbau verantwortlich ist. Nach einem holprigen Start war der Mannschaftsrat bei Neuhaus vorstellig geworden und hatte mit dem Trainer die Abkehr vom Zwei-Stürmer-System beraten. Mit großem Erfolg. Seitdem konnte Union acht von elf Pflichtspielen gewinnen. Gut möglich also, dass Neuhaus das System beibehält und Mattuschka eins zu eins ersetzt. Etwa durch Benjamin Köhler. Der fehlte gegen Aue krankheitsbedingt und spielt ansonsten auf der linken Außenbahn. Er besitzt die nötigen technischen Fähigkeiten, um Unions Spiel aus dem Zentrum heraus Struktur zu verleihen. Auf den Flügeln würden dann Sören Brandy und Martin Dausch spielen. Dausch empfahl sich gegen Aue für einen weiteren Einsatz in der Startformation.

Torsten Mattuschka ist sich sicher, dass die Mannschaft seinen Verlust auffängt. „Das Potential dazu hat unser Kader“, sagt er.

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